Krefeld:Beinahe erdrosselt: Polizist schildert Todesangst

Krefeld (dpa/lnw) - Im Prozess um die versuchte Tötung eines Polizisten in Krefeld hat das Opfer von seiner Todesangst berichtet. "In fast 40 Dienstjahren habe ich noch nie eine solche Gewaltexplosion bei einem Menschen gesehen", sagte der 55 Jahre alte Beamte am Donnerstag als Zeuge im Krefelder Landgericht.

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Krefeld (dpa/lnw) - Im Prozess um die versuchte Tötung eines Polizisten in Krefeld hat das Opfer von seiner Todesangst berichtet. „In fast 40 Dienstjahren habe ich noch nie eine solche Gewaltexplosion bei einem Menschen gesehen“, sagte der 55 Jahre alte Beamte am Donnerstag als Zeuge im Krefelder Landgericht.

Ein 33-Jähriger ist dort wegen versuchten Totschlags angeklagt: Er soll den Beamten mit einem Gurt um den Hals eine halbe Minute lang gedrosselt haben. „Ich habe gedacht: „Du kommst hier nicht mehr raus, du erstickst gleich“, berichtete der Beamte. „Ich hatte wirklich Angst um mein Leben.“ Er konnte sich aber aus der Situation befreien.

Der Polizist und sein Kollege hätten den Kosovaren für einen gesuchten Straftäter gehalten und in einer Kneipe kontrolliert. Sein Führerschein sei gefälscht gewesen. Daraufhin hätten sie den Mann gebeten, mit zur Wache zu kommen. „In diesem Moment explodierte dieser Mensch“, sagte der Beamte.

Der ausgebildete Kampfsportler habe ihm von hinten in die Kniekehlen getreten und mit seinem Fuß am Boden fixiert. Dann habe der 33-Jährige von hinten an dem Gurt gezogen.

Der Angeklagte schilderte den Vorfall anders: Er habe nur flüchten wollen, ließ er seine Verteidigerin erklären. Es sei zu einem Kampf gekommen, die Polizisten hätten auf ihn eingeschlagen. Vielleicht habe er dabei nach dem Gurt gegriffen. Er habe den Beamten aber nicht töten wollen. Beide Polizisten waren bei dem Vorfall verletzt worden. Der Prozess wird fortgesetzt.

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