Berlin:Tagesmutter ohrfeigte Jungen: Verfahren eingestellt

Berlin (dpa/bb) - Eine 47-Jährige, die als Tagesmutter einem drei Jahre alten Jungen eine Ohrfeige versetzt hatte, bleibt straffrei. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten stellte das Verfahren gegen eine Geldauflage von 1200 Euro ein. Die Angeklagte habe das Kind entgegen der Anklage nicht gequält, begründete die Richterin am Mittwoch. Es sei eine Affekthandlung gewesen. Die Frau hatte den Schlag zugegeben.

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Berlin (dpa/bb) - Eine 47-Jährige, die als Tagesmutter einem drei Jahre alten Jungen eine Ohrfeige versetzt hatte, bleibt straffrei. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten stellte das Verfahren gegen eine Geldauflage von 1200 Euro ein. Die Angeklagte habe das Kind entgegen der Anklage nicht gequält, begründete die Richterin am Mittwoch. Es sei eine Affekthandlung gewesen. Die Frau hatte den Schlag zugegeben.

Die 47-Jährige hatte den Dreijährigen im Februar 2017 in Vertretung für eine Kollegin betreut. Der Junge sei ohne Eingewöhnungszeit zu ihr gebracht worden und schwierig gewesen, sagte die Angeklagte. Der Vorwurf, sie hätte das Kind gezwungen, sein Mittagessen aufzuessen, treffe nicht zu. Nach dem Schlag sei sie entsetzt über sich selbst gewesen, habe sich bei dem Jungen und seiner Mutter entschuldigt, den Vorfall dem Jugendamt gemeldet und eine Psychotherapie begonnen.

Eine angeklagte Misshandlung von Schutzbefohlenen liege nicht vor, so das Gericht. In Betracht käme eine Bestrafung wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Für eine Einstellung spreche auch, dass sich die gelernte Kinderkrankenschwester, die bislang unbescholten ist und seit 25 Jahren als Tagesmutter arbeitet, intensiv mit dem Geschehen auseinandergesetzt habe. Die Einstellung erfolgte mit Zustimmung aller Prozessbeteiligten.

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