Berlin:Streit in Lichtenberg: Prozess gegen Hundehalter ausgesetzt

Ein Fotograf vor dem Bild der Justitia. (Foto: Friso Gentsch/dpa/Archivbild)

Ein handfester Streit zwischen Hundehaltern in Lichtenberg beschäftigt die Berliner Justiz: Einem 53-Jährigen wird vorgeworfen, zunächst eine Frau beleidigt zu...

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Berlin (dpa/bb) – Ein handfester Streit zwischen Hundehaltern in Lichtenberg beschäftigt die Berliner Justiz: Einem 53-Jährigen wird vorgeworfen, zunächst eine Frau beleidigt zu haben, die ebenfalls mit einem Hund unterwegs war. Als der Freund der Passantin hinzukam, habe er diesen antisemitisch beschimpft und den 33-Jährigen mit Reizgas sowie mit einer Hundeleine attackiert. Ein erster Prozess ist am Dienstag nach mehrstündiger Verhandlung gescheitert. Das Amtsgericht Tiergarten ordnete eine Begutachtung der Schuldfähigkeit des Angeklagten an und setzte das Verfahren aus. Ein neuer Prozesstermin stand noch nicht fest.

Der 53-Jährige hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Er habe sich bei dem Geschehen im Oktober 2018 „nur zur Wehr gesetzt“, erklärte der Angeklagte. Zunächst sei er von der jungen Frau, die mit einem deutlich größeren Hund unterwegs war, aufgefordert worden, mit seiner Französischen Bulldogge die Straßenseite zu wechseln. „Gehen Sie doch weg“, habe er geantwortet. „Dann kam von hinten ein Mann und trat mir in den Rücken.“ Daraufhin habe er aus Notwehr das Reizgas eingesetzt. Der Verteidiger sagte, sein Mandant leide unter Depressionen und Angst. Er vermeide deshalb körperliche Auseinandersetzung.

Als erster Zeuge hatte der 33-Jährige erklärt, er habe den ihm fremden Mann zur Rede stellen wollen, nachdem seine Freundin beleidigt worden sei. „Er zückte sofort das Reizgas.“ Weil der Angeklagte immer wieder sprühte, habe er ihm einen Faustschlag ins Gesicht versetzt. Danach habe der 53-Jährige mit einer Hundeleine mehrfach zugeschlagen. Er sei am Rücken getroffen worden, so der Zeuge.

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