Berlin:Sportlerinnen beim Umkleiden gefilmt: Trainer verurteilt

Berlin (dpa/bb) - Weil er drei junge Sportlerinnen mit versteckter Kamera im Umkleideraum gefilmt hatte, muss ein Berliner Radtrainer eine Strafe von 6400 Euro zahlen. Das Amtsgericht Tiergarten sprach den 59-Jährigen am Donnerstag unter anderem der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs schuldig. Der inzwischen Arbeitslose hatte zuvor gestanden und erklärt, er schäme sich und wolle sich bei den Mädchen und deren Eltern entschuldigen.

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Berlin (dpa/bb) - Weil er drei junge Sportlerinnen mit versteckter Kamera im Umkleideraum gefilmt hatte, muss ein Berliner Radtrainer eine Strafe von 6400 Euro zahlen. Das Amtsgericht Tiergarten sprach den 59-Jährigen am Donnerstag unter anderem der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs schuldig. Der inzwischen Arbeitslose hatte zuvor gestanden und erklärt, er schäme sich und wolle sich bei den Mädchen und deren Eltern entschuldigen.

37 Videos hatte der Angeklagte von September bis Dezember 2015 heimlich in einem Umkleideraum im Velodrom im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg aufgenommen. Eine 17-Jährige hatte die Spanner-Kamera eines Tages entdeckt. Sie hatte nach einem Training den Raum abgesucht, weil ihr Slip verschwunden war. Das gestohlene Wäschestück wurde im Büro ihres Trainers gefunden. Er wurde nun auch wegen Diebstahls verurteilt.

Der 59-Jährige sagte, er habe sich nach Entdeckung in psychologische Behandlung begeben und versuche, sein Verhalten aufzuarbeiten. Er habe beruflich unter Druck gestanden und sich sozial abgegrenzt. Die Aufnahmen seien „wie eine Flucht in die Nähe der Mädchen gewesen“.

Die damals 17- und 18-Jährigen waren nicht als Zeuginnen geladen. Auch Staatsanwältin und Verteidiger hatten auf eine Geldstrafe plädiert. Das Gericht verhängte 160 Tagessätze zu je 40 Euro.

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