Berlin:Pfarrer mit Regenschirm erstochen: 27-Jähriger vor Gericht

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Berlin (dpa/bb) - Der Tod des Pfarrers hatte große Bestürzung in der französischsprachigen katholischen Gemeinde in Berlin-Charlottenburg ausgelöst. Acht Monate später steht der mutmaßliche Täter in Berlin vor dem Landgericht. Die Anwälte des 27-Jährigen erklärten zu Prozessbeginn am Montag, der Angeklagte werde sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Der aus Kamerun stammende Mann soll das 54 Jahre alte Opfer in dem Büro der Gemeinde mit Holzfiguren, einem Blumenkübel und einem Regenschirm attackiert haben. Ihm wird Totschlag zur Last gelegt. Gegenüber Zeugen soll er gestanden und erklärt haben, er stehe unter "Kontrolle von Geistern".

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Berlin (dpa/bb) - Der Tod des Pfarrers hatte große Bestürzung in der französischsprachigen katholischen Gemeinde in Berlin-Charlottenburg ausgelöst. Acht Monate später steht der mutmaßliche Täter in Berlin vor dem Landgericht. Die Anwälte des 27-Jährigen erklärten zu Prozessbeginn am Montag, der Angeklagte werde sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Der aus Kamerun stammende Mann soll das 54 Jahre alte Opfer in dem Büro der Gemeinde mit Holzfiguren, einem Blumenkübel und einem Regenschirm attackiert haben. Ihm wird Totschlag zur Last gelegt. Gegenüber Zeugen soll er gestanden und erklärt haben, er stehe unter „Kontrolle von Geistern“.

Nachbarn hatten in der Nacht zum 22. Februar 2018 einen lautstarken Streit in französischer Sprache zwischen zwei Männern gehört und die Polizei alarmiert. Als die Beamten eintrafen, habe der Pfarrer tödlich verletzt am Boden gelegen. Der mutmaßliche Täter soll ihm unter anderem „einen Stockregenschirm mit äußerster Wucht in die Mundhöhle“ gestoßen haben. Der aus der Republik Kongo stammende Pfarrer, der die französischsprachige katholische Kirchengemeinde Berlins seit 2009 leitete, starb noch am Tatort.

Der Angeklagte war einige Stunden später auf einem Dachboden eines Wohnhauses in Berlin-Reinickendorf festgenommen worden. Er befindet sich seitdem in einem psychiatrischen Krankenhaus.

Ein 37 Jahre alter Mitbewohner des Angeklagten sagte, sein Landsmann habe ihn in der Tatnacht durch lautes Beten geweckt. Der 27-Jährige habe erklärt, er sei „besessen, habe sich nicht unter Kontrolle und deshalb den Pfarrer getötet“. Ein „satanischer Geist“ sei von seinem kleinen Bruder, für den er Hilfe bei dem Geistlichen gesucht habe, auf ihn „übergegangen“. Der Prozess wird am 31. Oktober fortgesetzt.

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