Berlin:In SPD-Zentrale gerast: Angeklagter gesteht und bedauert

Berlin (dpa/bb) - Knapp ein Jahr nach seiner Auto-Attacke gegen die SPD-Bundeszentrale hat ein 59-Jähriger vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten die Tat gestanden. In einem Gefühl von Alternativlosigkeit sei er in das Willy-Brandt-Haus gerast, erklärte der Kraftfahrer am Mittwoch zu Prozessbeginn. Er habe sich umbringen wollen. Mit der Aktion habe er ein Zeichen gegen die erzwungene Teilnahme am Mikrozensus, der jährlichen Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik, setzen wollen. Heute sei ihm sein damaliger Entschluss fremd. Es tue ihm leid.

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Berlin (dpa/bb) - Knapp ein Jahr nach seiner Auto-Attacke gegen die SPD-Bundeszentrale hat ein 59-Jähriger vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten die Tat gestanden. In einem Gefühl von Alternativlosigkeit sei er in das Willy-Brandt-Haus gerast, erklärte der Kraftfahrer am Mittwoch zu Prozessbeginn. Er habe sich umbringen wollen. Mit der Aktion habe er ein Zeichen gegen die erzwungene Teilnahme am Mikrozensus, der jährlichen Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik, setzen wollen. Heute sei ihm sein damaliger Entschluss fremd. Es tue ihm leid.

Der Angeklagte hatte Gasflaschen und Benzinkanister im Kofferraum seines Wagens, als er Heiligabend 2017 mit hohem Tempo in den Eingang der SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße in Berlin-Kreuzberg fuhr. Zuvor habe er eine Petroleumlampe in seinem Fahrzeug angezündet, heißt es in der Anklage. Der Mann habe eine Explosion herbeiführen wollen. Dazu kam es nicht. Der 59-Jährige erlitt eine Platzwunde.

Der Angeklagte erklärte, ihm seien wegen seiner Weigerung, an der Befragung teilzunehmen, Zwangsmaßnahmen angedroht worden. „Ich habe mich wie in einem Tunnel befunden.“ Er habe bei seiner Aktion keine anderen Menschen verletzen und keine Sprengung verursachen wollen. Der Mann gab auch zu, dass er vor der Auto-Attacke eine Tasche mit brennbaren Materialien vor der Bundesgeschäftsstelle der CDU abgestellt habe. Dies sei eine „angetäuschte Aktion“ gewesen.

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