Berlin (dpa/bb) - Im Prozess um eine Cannabis-Plantage mit mehr als 19 000 Hanfpflanzen in einer Lagerhalle in Berlin-Mariendorf hat der 55-jährige Angeklagte die Aussage verweigert. Der Kunsthistoriker soll laut Anklage mit einem Komplizen auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern Cannabis angebaut haben. Der Verteidiger erklärte zu Beginn der Verhandlung am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht, sein Mandant werde sich gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt äußern. In einem ersten Prozess um die Plantage erhielt ein damals 46-Jähriger im Mai 2016 sechs Jahre und drei Monate Haft.
Der 55-Jährige soll laut Ermittlungen unter anderem die Finanzierung der illegalen Aufzucht ab April 2013 abgesichert sowie den Ankauf von Cannabispflanzen, Blumenerde und Düngemittel organisiert haben. Zudem geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Kunsthistoriker ukrainische Hilfsarbeiter im Umgang mit Hanf geschult habe. Auch für den Absatz der Ernten an einen bislang unbekannten Großabnehmer sei im Wesentlichen der Angeklagte verantwortlich gewesen.