Prozesse:Angeklagter gesteht tödliche Messerstiche: Aus Notwehr

Die Aufschrift „Landgericht Düsseldorf“ steht am Gebäude des Landgerichts. (Foto: Martin Gerten/dpa)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Ein 39-jähriger Angeklagter hat gestanden, den Ex-Freund seiner Tante erstochen zu haben - in Notwehr. Es tue ihm unendlich leid, was passiert sei, aber er habe sich nur verteidigt, trug der Verteidiger am Dienstag am Landgericht für seinen Mandanten vor. 

Der 53-jährige Ex-Partner seiner Tante habe damit gedroht, alle umzubringen, wenn ihm nicht bestimmte Unterlagen ausgehändigt würden. Weil er ihm körperlich unterlegen gewesen sei, habe er zur Vorsicht ein Küchenmesser eingesteckt, so die Erklärung des Angeklagten. 

So habe er gemeinsam mit einem Cousin vor dem Haus der Tante auf den 53-Jährigen gewartet, der kurz darauf aus einem Taxi gestiegen sei. Zunächst sei es zu einem Wortgefecht gekommen, dann habe der 53-Jährige einen Totschläger gezückt, zugeschlagen und ihn am Kopf verletzt. 

Daraufhin habe er das Küchenmesser gezogen. „Ich habe dann mit dem Messer mehrere schnelle Bewegungen gemacht - zur Abwehr“, zitierte der Verteidiger den türkischen Angeklagten. Einige Wochen zuvor war die Beziehung zwischen der Tante und dem 53-Jährigen in die Brüche gegangen. 

Die Beamten waren am Abend des 15. Oktobers 2023 schnell am Tatort. Die Tante des Angeklagten hatte damals die Polizei verständigt und berichtet, ihr Ex-Freund habe damit gedroht, sie zu töten. Laut Anklage hatte der 39-jährige Neffe dem ehemaligen Lebensgefährten seiner Tante vor deren Haus aufgelauert und ihn erstochen. Er ist wegen Totschlags angeklagt. Bis zum 4. Juni sind noch fünf weitere Verhandlungstage angesetzt. 

© dpa-infocom, dpa:240423-99-778416/3

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