Leute:Abschied mit Hintertürchen

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Ein letztes Interview auf dem Tennisplatz: Serena Williams nach dem verlorenen Spiel bei den US Open gegen die Australierin Ajla Tomljanovic. (Foto: John Angelillo/imago)

Serena Williams fällt es offensichtlich schwer, den Tennisplatz zu verlassen. Jane Fonda redet Klartext und Michael "Bully" Herbig ist ein bisschen ratlos.

Serena Williams, 40, Tennis-Legende, hält sich ein Hintertürchen offen. Nach dem Aus bei den US-Open und dem zuvor angekündigten Karriereende bedankte sich die US-Amerikanerin noch auf dem Platz bei ihrer Familie, insbesondere bei Schwester Venus, mit der sie am Abend zuvor auch im Doppel aus dem Turnier ausgeschieden war. Nach 24 Jahren und 81 Grand-Slam-Turnieren wollte sie sich aber noch eine Möglichkeit für eine Rückkehr offenhalten. "Ich denke es zwar nicht, aber man weiß ja nie", sagte Williams, die bei der Pressekonferenz mit Blick auf die Australian Open Anfang des kommenden Jahres lächelnd anfügte: "Ich habe Australien schon immer geliebt..." Doch realistisch ist eine Rückkehr nicht. Sie sei nun bereit, noch mehr "Mutter zu sein, eine andere Version von Serena zu sein". Williams hatte bereits angekündigt, ein zweites Kind kriegen zu wollen und künftig vor allem ihren Aufgaben als Mutter und Geschäftsfrau nachzugehen.

(Foto: Chris Delmas/AFP)

Jane Fonda, 84, Schauspielerin und politische Aktivistin, redet Klartext. "Fast jede Familie in Amerika hatte schon einmal mit Krebs zu tun, und viel zu viele haben keinen Zugang zu einer so guten medizinischen Versorgung wie ich, und das ist nicht richtig", schreibt sie auf Instagram in einem Post, in dem sie mitteilt, an Krebs erkrankt zu sein. Bei ihr sei ein sogenanntes Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert worden, sie habe mit Chemotherapie begonnen. Dies sei ein Krebs, der sehr gut auf Behandlung anspreche. 80 Prozent der Patienten würden überleben, schreibt Fonda. Daher schätze sie sich "sehr glücklich". Zudem habe sie eine gute Krankenversicherung und Zugang zu den besten Ärzten. "Mir ist klar, und das ist schmerzlich, dass ich in dieser Hinsicht privilegiert bin." Erkrankung und Behandlung würden ihren Einsatz für den Klimaschutz nicht bremsen, beteuert sie. Dies sei ein sehr wichtiger Zeitpunkt in der Geschichte der Menschheit, um sich gemeinsam für Veränderungen und für die Zukunft einzusetzen.

(Foto: Tobias Hase/dpa)

Michael Herbig, 54, Komiker und Regisseur, der sich "Bully" nennt, ist nachdenklich geworden. Er finde es durchaus richtig, dass man über gewisse Dinge nicht mehr so spreche wie vor 20 Jahren. Die Karl-May-Verfilmungsparodie "Der Schuh des Manitu" würde er so heute nicht mehr machen. "Den Film hab ich vor 22 Jahren gemacht und es war eine Parodie auf Filme, die vor 60 Jahren im Kino waren", erläuterte er im Gespräch mit Giovanni di Lorenzo in der am Freitagabend ausgestrahlten Radio-Bremen-Talkshow "3 nach 9". "Die Comedy-Polizei ist so streng geworden." Das nehme ein bisschen die Unschuld und Freiheit, so Herbig. Es gebe viele laute Stimmen heutzutage und alle seien "mit der Gesamtsituation unzufrieden", er habe darauf für sich noch keine Antwort, sagte er etwas ratlos.

(Foto: Christoph Soeder/dpa)

Peter Maffay, 73, Musiker, hat auch Qualitäten als Vorleser. Seiner Lebensgefährtin, der Biologie- und Sportlehrerin Hendrikje Balsmeyer, 35, liest er gelegentlich Bücher vor, erzählte diese in einem Interview der Deutschen-Presseagentur. "Manchmal bin ich abends einfach zu müde, um das Kapitel zu Ende zu lesen, dann frage ich schon mal Peter." Manchmal müsse sie auch zweimal fragen, bis er verstehe, "dass meine Frage ernst gemeint war. Dann tut er es aber gerne und ich genieße das sehr." Die beiden haben gerade ein Kinderbuch veröffentlicht, das Vorlesebuch "Anouk, dein nächstes Abenteuer ruft!" für Kinder ab fünf Jahren. Gewidmet ist es der gemeinsamen dreijährigen Tochter Anouk.

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