Am 19. Februar wird der britische Prinz Andrew 60 Jahre alt. Doch wie es aussieht, wird er diesen Tag wohl in kleiner Runde feiern. Wie mehrere britische Medien berichten, hat die Queen die große Feier mit mehreren Hundert Gästen abgesagt. Jetzt wird es den Medienberichten zufolge wohl nur ein kleines Familientreffen geben.
Prinz Andrew ist wegen seiner Freundschaft zum in Haft verstorbenen Jeffrey Epstein in Kritik geraten. Dem US-Geschäftsmann war vorgeworfen worden, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Im Zuge der Ermittlungen wurde Prinz Andrew ebenfalls des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Ein mutmaßliches Opfer von Epstein wirft dem Sohn von Königin Elizabeth II. vor, er habe dreimal mit ihr Geschlechtsverkehr gehabt - zweimal, als sie 17 Jahre alt gewesen sei. Andrew wird auch kritisiert, weil er in einem BBC-Interview seine Freundschaft mit Epstein verteidigt hatte.
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Wie Prinz Andrew sich zu den Vorwürfen geäußert hat, zeigt nicht nur mangelndes Unrechtsbewusstsein. Es offenbart eine gewohnheitsmäßige Verantwortungslosigkeit.
In der vergangenen Woche war Prinz Andrew wegen der Vorwürfe von seinen öffentlichen Aufgaben für das Königshaus bis auf Weiteres zurückgetreten. Zusätzlich verliert er immer mehr seiner Schirmherrschaften. So hat etwa das Royal Philharmonic Orchestra am Freitag mitgeteilt, es habe aufgrund der Vorwürfe die Verbindung zu dem 59 Jahre alten Prinzen gekappt.
Es wird außerdem erwartet, dass Andrew sich aus diversen Wohltätigkeitsorganisationen zurückzieht. Dazu gehören etwa die Golf-Gesellschaft von Armee-Offizieren und die interreligiöse Maimonides-Stiftung. Auch seine Rolle in vielen Militäreinheiten dürfte Falklandkriegsveteran Andrew wohl aufgeben.
Mitarbeitern des Buckingham-Palastes zufolge will der Prinz aber versuchen, seine Rolle in der Wohltätigkeitsorganisation "Pitch@Palace" zu behalten. Diese ist nicht direkt mit dem Königshaus verbunden. Andrew hatte sie 2014 gegründet, um Jungunternehmer und etablierte Geschäftsleute zusammenzubringen. Eine Reise nach Bahrain, die das Projekt unterstützen sollte, sagte Andrew nach Angaben britischer Medien allerdings ab.