Kriminalität:Forderung: Gedenkstätte für im Dienst gestorbene Polizisten

Die Polizistenmorde bei Kusel jähren sich zum zweiten Mal. Anlass für die Deutsche Polizeigewerkschaft im Saarland, einen Gedenkort zu fordern - auch für andere im Dienst gestorbene Polizisten.

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Anlässlich des zweiten Jahrestages der Polizistenmorde bei Kusel hat die Deutsche Polizeigewerkschaft im Saarland eine Gedenkstätte für alle im Dienst gestorbenen Polizisten gefordert. Damit solle ein „dauerhaftes Zeichen der Erinnerung“ geschaffen werden, sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Markus Sehn, am Dienstag in Saarbrücken. Der Mord an zwei jungen Polizisten am 31. Januar 2022 habe die „Polizeifamilie“ hart getroffen. Beide stammten gebürtig aus dem Saarland.

Die Polizeianwärterin (24) und der Polizeikommissar (29) waren von einem Wilderer erschossen worden, als sie dessen Fahrzeug kontrollieren wollten. Der heute 40-Jährige wurde wegen zweifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem stellte das Landgericht die besondere Schwere der Schuld fest. Das Urteil ist seit Sommer 2023 rechtskräftig.

„Wir wollen für beide, aber auch für alle anderen im Dienst Verstorbenen einen Ort als dauerhaftes Zeichen der Erinnerung schaffen“, sagte Sehn. „Wir sehen da ein gewisses Bedürfnis, etwas für die Kollegen zu tun.“ Noch gebe es keine konkreten Pläne für eine Gedenkstätte. Man stelle sich aber eine „polizeiliche Örtlichkeit“ vor, die für die Öffentlichkeit zugänglich sei.

Denkbar sei ein Ort am Neubau der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt oder „am Areal Mainzer Straße“. Infrage kämen auch das Polizeizentrum in Kirkel oder die Fachhochschule für Verwaltung in Quierschied-Göttelborn. In der Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund im Saarland sind knapp 700 Polizisten organisiert.

© dpa-infocom, dpa:240130-99-810734/3

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