Polizei mit Laubbläser-Ärger:"Er bläst jeden Morgen"

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Die Polizei Aachen hat eine Pressemeldung veröffentlicht: Der Geräuschpegel sei wegen des Laubbläsers des Nachbarn und der offenen Fenster sehr hoch. Journalisten sollten am Telefon doch bitte lauter sprechen. Was ist da los? Ein Anruf bei Hauptkommissar Paul Kemen.

Von Felicitas Kock

"Ein ev. erhobener Stimmpegel sollte keinen Schluss auf unsere Stimmungslage zulassen", heißt es in der Meldung der Pressestelle der Aachener Polizei vom Freitagmorgen. Tatsächlich ist von schlechter Stimmung keine Spur, als Hauptkommissar Kemen das Telefongespräch annimmt.

Süddeutsche.de: Herr Kemen, bei Ihnen ist es ja ganz leise.

Paul Kemen: Da haben Sie recht, jetzt ist es wieder ruhig. Von Punkt acht Uhr bis 10.28 Uhr hatten wir den Laubbläser-Lärm im Hintergrund. Dann ist ihm wohl der Sprit ausgegangen.

Ein Laubbläser im Sommer?

Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen.

Ist das Ihr Hausmeister, der da sein Unwesen treibt?

Nein, den hätten wir ja unter Kontrolle. Der Laubbläser gehört zu einer Sportanlage nebenan. Er bläst eigentlich jeden Morgen. Aber heute ist es besonders laut, weil bei uns die Fenster offen stehen. Die Witterung lässt quasi nichts anderes zu.

Also lieber schreien als schwitzen?

Ja, deshalb auch unsere Pressemitteilung. Die Leute halten sich tatsächlich daran. Es haben schon viele Journalisten angerufen - und alle sprechen lauter. So wie Sie, bis Sie gemerkt haben, dass der Laubbläser schon aus ist und man sich wieder ganz normal unterhalten kann.

Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, die Fenster zu schließen?

Es ist so schön draußen, da kann man nicht in geschlossenen Räumen sitzen. Außerdem könnte man bei dem schönen Wetter ja auch mal drei Blätter liegenlassen. Aber gut, der Mensch macht nur seine Arbeit. Vielleicht freut er sich auch, wenn jetzt so viel über ihn berichtet wird.

Vielleicht werden Sie jetzt beide berühmt.

(Lacht) Ach, ich will eigentlich nur meine Ruhe haben.

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