Hamburg:Hamburger Polizei rüstet gegen Raser und Verbrecher auf

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Ein Polizist steht im Regen vor einem Streifenwagen dessen Blaulicht aktiviert ist. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Speziell ausgestattete Smartphones, schnellere Einsatzwagen, mehr mobile Blitzer sowie mehr Kollegen gegen Telefonbetrüger - die Hamburger Polizei will im Jahr...

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Hamburg (dpa/lno) - Speziell ausgestattete Smartphones, schnellere Einsatzwagen, mehr mobile Blitzer sowie mehr Kollegen gegen Telefonbetrüger - die Hamburger Polizei will im Jahr 2020 gegen Verbrecher und Raser aufrüsten. „Wir wollen das mobile Arbeiten weiter vorantreiben. Die Kollegen werden jetzt nach und nach mit iPhones ausgestattet“, sagte eine Polizeisprecherin am Montag in Hamburg. Mithilfe einer speziellen App könnten die Kollegen dann schneller Personalien überprüfen und Kennzeichen-Abfragen machen. „In einem weiteren Schritt sollen damit auch Fingerabdrücke genommen und Ausweise eingelesen werden können.“

Das große Ziel dieser Aufrüstung sei, dass sich die Präsenzzeit der Polizisten auf der Straße erhöhen soll. Derzeit würden die Beamten alle Daten aufschreiben und schließlich am Computer ins System eingeben. „Das ist eine irrsinnige Doppelarbeit.“ Zunächst werden 1409 Smartphones ausgegeben, am Ende sollen es 4000 Geräte sein. „Damit sind dann die Streifenwagenbesatzungen ausgestattet.“

Ein zweiter Komplex ist der Kampf gegen Telefontrick-Betrüger. „Das ist wirklich ein Delikt, das uns Sorgen bereitet, weil es perfide ist und weil es zahlenmäßig eines der wenigen Delikte ist, das wirklich steigt“, so die Sprecherin weiter. Die Dienststelle soll deshalb mit geschulten Kräften aufgestockt werden. Zudem soll die Kooperation mit Geldinstituten weiter ausgebaut werden, damit mehr Bankmitarbeiter im Umgang mit möglichen Opfern geschult sind.

Im kommenden Jahr will die Polizei außerdem, weitere mobile Blitzanhänger und PS-stärkere Einsatzwagen kaufen. „Wir werden den Bereich auf jeden Fall weiter stärken.“ Wie viele Fahrzeuge und mobile Blitzer angeschafft werden sollten, konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen. Zuvor hatten der Norddeutsche Rundfunk und das „Hamburger Abendblatt“ berichtet.

Der Hamburger FDP zufolge ist die Anschaffung besserer Mobilfunkgeräte ein längst überfälliger erster Schritt. „Er wird jedoch nicht ausreichen, um Hamburgs Polizei ins Zeitalter der Digitalisierung zu bringen. Spektakuläre Cyberattacken, etwa bei den Unternehmen Wempe und Beiersdorf, haben in jüngster Vergangenheit gezeigt, dass die Verbrechensbekämpfung heute neue Herausforderungen mit sich bringt“, sagte der innenpolitische Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion, Carl Jarchow, laut Mitteilung. Er forderte zudem die Schaffung spezieller beruflicher Laufbahnen bei der Kriminalpolizei, wie die des IT-Kriminalisten.

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