Berlin:Verunreinigtes Trinkwasser bei der Berliner Polizei

Berlin (dpa/bb) - Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat erneut einen maroden Zustand einiger Berliner Polizeigebäude angeprangert. Sie veröffentlichte jetzt ein Gutachten, wonach in einer Polizeidirektion in Kreuzberg verunreinigtes Trinkwasser aus den Leitungen einzelner Dienstgebäude kommt. Laut dem Gutachten sind die Grenzwerte für einige Schwermetalle um ein Vielfaches überschritten. GdP-Sprecher Benjamin Jendro nannte das Ergebnis "erschreckend".

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Berlin (dpa/bb) - Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat erneut einen maroden Zustand einiger Berliner Polizeigebäude angeprangert. Sie veröffentlichte jetzt ein Gutachten, wonach in einer Polizeidirektion in Kreuzberg verunreinigtes Trinkwasser aus den Leitungen einzelner Dienstgebäude kommt. Laut dem Gutachten sind die Grenzwerte für einige Schwermetalle um ein Vielfaches überschritten. GdP-Sprecher Benjamin Jendro nannte das Ergebnis „erschreckend“.

Dem Gutachten zufolge liegen die Bleiwerte 46-fach, die Werte für Mangan 6,8-fach und die Eisenwerte sogar 195-fach über den laut Trinkwasserverordnung zulässigen Grenzwerten. Bei einzelnen Beamten soll es bereits zu Legionellenvergiftungen gekommen sein. Dies wurde bisher jedoch nicht bestätigt. Die Polizeibehörde gab am Donnerstag noch keine Stellungnahme zu dem Gutachten ab.

Der teils marode Zustand Berliner Polizeigebäude ist laut Jendro seit Langem bekannt. Nicht nur in der Kreuzberger Dienststelle bestehe erheblicher Sanierungsbedarf an den Sanitäranlagen. Als weitere Gebäude nannte Jendro das Landeskriminalamt sowie die Direktion 4 in Steglitz-Zehlendorf. Für die Sanierungen seien über eine Milliarde Euro fällig - für die Gebäude der Berliner Feuerwehr kämen nochmals weitere 200 Millionen dazu.

„Es kann nicht sein, dass in einer Stadt mit feinstem Trinkwasser beim öffentlichen Dienst rot-braunes Wasser aus den Leitungen kommt“, sagte Jendro. Der GdP-Sprecher sieht die Polizeiführung in der Pflicht. Innensenator Andreas Geisel (SPD), Polizeipräsident Klaus Kandt und Vize-Präsidentin Margarete Koppers hätten „als oberste Dienstbehörde eine Fürsorgepflicht“.

Die Wasserproben in dem Kreuzberger Gebäude hatte der Personalrat der Polizei bei einer Begehung Mitte Oktober entnommen. Weiteres Abwarten berge große Gefahren für die Gesundheit, sagte Jendro. Auch in anderen Gebäuden sollen nun Wasserproben genommen werden.

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