Berlin:Affäre um Polizei-Schießstände: Kommission prüft Ansprüche

Berlin (dpa/bb) - In der Affäre um schadstoffbelastete Schießstände der Berliner Polizei sollen erkrankte Kollegen bis zu 80 000 Euro Entschädigung bekommen. Das kündigte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Mittwoch an. Er berief eine unabhängige Bewertungskommission mit zwei Ärzten und einer früheren Sozialrichterin, die "hervorragende Fachexpertise" hätten. Zugleich unterstrich Geisel: "Wir stehen hinter den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und haben ihnen unsere Hilfe und volle Unterstützung zugesagt."

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Berlin (dpa/bb) - In der Affäre um schadstoffbelastete Schießstände der Berliner Polizei sollen erkrankte Kollegen bis zu 80 000 Euro Entschädigung bekommen. Das kündigte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Mittwoch an. Er berief eine unabhängige Bewertungskommission mit zwei Ärzten und einer früheren Sozialrichterin, die „hervorragende Fachexpertise“ hätten. Zugleich unterstrich Geisel: „Wir stehen hinter den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und haben ihnen unsere Hilfe und volle Unterstützung zugesagt.“

Die Experten sollen Forderungen und ärztliche Belege der betroffenen Schießtrainer und Polizisten prüfen. Einmalzahlungen zwischen minimal 2000 und maximal 80 000 Euro pro Dienstkraft sind laut Senator möglich. Die Kommission entscheide frei und unabhängig, betonte er.

Voraussetzung ist laut Angaben ein Antrag, der bei der Polizei gestellt werden muss. Dafür sei noch bis zum 30. Juni Zeit. Laut Innenverwaltung gingen bis zum 25. Mai bereits 751 Anträge ein. Die Polizei hat dafür eine Geschäftsstelle eingerichtet.

Der Entschädigungsfonds wurde im Vorjahr beschlossen und soll zunächst mehrere Millionen Euro jährlich enthalten. Geisel hatte zuletzt im Innenausschuss von 130 Polizisten und Schießtrainern mit Erkrankungen gesprochen.

Die Betroffenen hatten viel Zeit in den Schießständen verbracht und immer wieder kritisiert, dass die Atemluft dort zum Teil schädlich oder sogar giftig sei. Das soll an verbautem Asbest und schlechter Belüftung, die den Pulverdampf nicht absaugt, gelegen haben.

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