Ein Mann hat im Pariser Bahnhof Gare du Nord, einem der größten Bahnhöfe der Welt, sechs Menschen angegriffen und verletzt, einen davon schwer. Unter den Verletzten befindet sich ein Grenzpolizist, dem es mit einem Kollegen gelang, den Angreifer außer Gefecht zu setzen, sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin. Beide Beamte hätten drei Schüsse auf den Angreifer abgegeben und diesen festgenommen. Der noch nicht identifizierte Täter wurde lebensgefährlich verletzt, berichtete der Sender BFMTV.
Bei einer Pressekonferenz erklärte Darmanin nach Angaben der Zeitung Le Monde, dass der Angriff um 6.42 Uhr begonnen habe und um 6.43 Uhr beendet worden sei. In Bezug auf die verwendete Waffe sagte der Minister laut Le Monde, dass es sich "nicht um ein Messer", sondern um "eine bedrohliche Waffe" gehandelt habe. In ersten Berichten über den Angriff war noch von einem Messer die Rede.
Der Hintergrund der Attacke ist bislang unklar. Le Monde zufolge leitete die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung wegen versuchten Mordes ein. Die Pariser Kriminalpolizei ermittele. Hinweise auf einen Terroranschlag gebe es bislang nicht.
Darmanin teilte zudem mit, dass die eingreifenden Polizisten Zivilkleidung getragen hätten. Sie seien auf dem Weg nach Hause gewesen und hätten von ihrer Dienstwaffe Gebrauch gemacht, da sie dazu befugt seien.
Alle Züge fahren mittlerweile wieder normal. Der Innenminister dankte den Einsatzkräften "für ihre effiziente und mutige Reaktion".
Der Gare du Nord wurde 1846 eröffnet. Er gehört mit etwa 700 000 Reisenden täglich und 220 Millionen jährlich zu den größten Bahnhöfen der Welt.