Trotz eines tödlichen Unfalls wird die Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen wie geplant fortgesetzt. Dies sei der ausdrückliche Wunsch der Familie und der Vertreter der Schaustellerverbände, teilte die Stadt Oberhausen mit. Das geplante Feuerwerk werde aber abgesagt.
Am Sonntagabend war auf der Kirmes ein 17-jähriger Mitarbeiter eines Fahrgeschäfts ums Leben gekommen, als er die Fahrchips von Kunden einsammeln wollte. Denn währenddessen fuhr die als "Break Dance" bekannte Attraktion der Sterkrader Fronleichnamskirmes an, sodass der Sohn der Schaustellerfamilie vom Drehteller geschleudert wurde und schwere Verletzungen erlitt. Zunächst hieß es, das Opfer sei 18 Jahre alt. Später korrigierte die Stadt ihre Angaben.
Anfangsverdacht gegen mehrere Beschuldigte
Am Sonntagabend war der Kirmesbetrieb vorzeitig beendet worden. Dies geschah "angesichts der Schwere des Unfalls und aus Mitgefühl gegenüber den Angehörigen des Verunglückten", wie es vonseiten der Stadt hieß. Schon vor der Entscheidung seien Musik und "störende Beschallung" abgeschaltet worden. Der städtische Ordnungsdezernent Michael Jehn sagte nach dem Unfall: "Unsere Gedanken sind bei der Familie des jungen Mannes, für den ein fröhlicher Kirmestag ein so unfassbares tragisches Ende genommen hat."
Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt nun unter anderem wegen menschlichen Versagens. Es gebe einen Anfangsverdacht gegen mehrere Beschuldigte, sagte ein Sprecher der Behörde. Allerdings stünden die Ermittlungen noch ganz am Anfang. Neben menschlichem Versagen sei auch ein technischer Fehler möglich, sagte er. All das müssten die Ermittlungen ergeben. Das Fahrgeschäft sei abgesperrt. Es werde technisch begutachtet, und zahlreiche Zeugen würden vernommen. Die Ermittlungen laufen wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung.
Die Sterkrader Fronleichnamskirmes hatte am 7. Juni begonnen und ist nach Angaben der Stadt das größte und beliebteste Volksfest in Oberhausen.