Prozess gegen NSU-Anwalt:Das erfundene Opfer

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Das Bild zeigt Ralph W. (rechts, verpixelt) zu Beginn des Prozesses im Aachener Landgericht - nun wurde er freigesprochen. (Foto: Henning Kaiser/dpa)

Der Anwalt Ralph W. hat im NSU-Prozess ein Opfer vertreten, das es nicht gab. Jetzt steht er vor Gericht. Ist er nun ein Betrüger  - oder selbst ein Betrogener?

Von Christian Wernicke, Aachen

Drei Monate lang hatte der Angeklagte geschwiegen. Stets saß Ralph W. still am Platz im Saal 009 des Landgerichts Aachen, den Kopf allzeit in Büßerpose zu Boden geneigt, das Gesicht hinter einer dunklen Corona-Maske versteckt. Der 53 Jahre alte Advokat, beschuldigt des schweren Betrugs und der Urkundenfälschung, hatte sich "schweigend verteidigen" wollen, wie sein Anwalt gleich zu Prozessbeginn im August erklärt hatte. Doch am Mittwochnachmittag kam alles anders.

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