Störung von 110 und 112:Telekom: Neue Software war Ursache für Notruf-Störung

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Bei einem Unfall mit einem Bus, in dem auch Schüler saßen, sind am Mittwoch im Landkreis Straubing-Bogen 15 Menschen verletzt worden. (Foto: imago images/Fotostand)

Bundesweit kommt es am Morgen zu Ausfällen der Notrufnummern 110 und der 112. Stunden später erklärt die Telekom, dass nach einer Routine-Wartung Probleme auftraten.

Nach einer bundesweiten Störung der Notrufnummern 110 und 112 am Donnerstagmorgen sind aus mehreren Bundesländern Entwarnungen gemeldet worden. Die Ursache für den etwa 70-minütige Ausfall war der Telekom zufolge die "Einbringung einer neuen Software". Wie das Unternehmen mittags mitteilte, kam es um 4.30 Uhr bei Wartungsarbeiten zu einer Störung der Erreichbarkeit der Notruf-Leitstellen in verschiedenen Regionen Deutschlands. Um 5.40 Uhr seien alle Leitstellen wieder uneingeschränkt erreichbar gewesen, hieß es weiter.

"Ursächlich für die Störung war vermutlich die Einbringung einer neuen Software, die zuvor ausführlich getestet worden war und keinerlei Auffälligkeiten gezeigt hatte. Einen Hackerangriff können wir aktuell ausschließen", teilte ein Telekom-Sprecher mit. Eine detaillierte Analyse dauere an.

In Nordrhein-Westfalen waren zuvor vermehrt Streifen auf den Straßen unterwegs gewesen, um vor Ort ansprechbar zu sein. Die Bürgerinnen und Bürger wurden gebeten, sich während der Störung direkt bei den Polizeistellen vor Ort zu melden.

Auch die Polizei in Berlin teilte am Morgen mit, Bürgerinnen und Bürger in Not sollten sich an die örtlichen Polizeiabschnitte wenden oder ein Bürgertelefon anrufen. In Bayern hatte ein Sprecher des Innenministeriums mitgeteilt, dass dort die 112 teilweise betroffen sei, nicht aber die Notrufnummer 110.

Feuerwehr bittet, auf Tests zu verzichten

Baden-Württembergs Innenministerium hatte gegen sieben Uhr morgens Entwarnung gegeben. Niedersachsens Innenministerium erklärte die Störung um 6.15 Uhr für beide Notrufnummern für beendet. Auch Schleswig-Holstein und Hamburg entwarnten um diese Zeit. Die Hamburger Feuerwehr bat am Morgen zudem darum, die wieder hergestellte Funktion der Notrufe nicht zu testen. "Dass der Notruf 112 wieder funktioniert, braucht jetzt niemand auszuprobieren, das haben wir bereits umfassend getestet", hieß es dazu aus der Pressestelle.

Nach der Störung hat Armin Schuster, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), die Bedeutung der Warn-Apps hervorgehoben. "Wir waren in der Lage, alle unsere Partner zu informieren", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Denn das Lagezentrum der Telekom ist mit uns sehr schnell in Kontakt getreten. Und die regionalen Leitstellen konnten anschließend unsere Warn-App NINA zur weiteren Verbreitung der Information nutzen." Fragen zu den Ursachen des Ausfalls könne aber nur die Telekom beantworten.

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