Oranienburg:Bombenentschärfung in Oranienburg: Modellregion

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Ohne große Probleme ist am Donnerstag in Oranienburg eine 500 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entschärft worden. Sechs Mitarbeiter des...

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Oranienburg (dpa/bb) - Ohne große Probleme ist am Donnerstag in Oranienburg eine 500 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entschärft worden. Sechs Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD) machten den Blindgänger amerikanischer Bauart mit chemischem Langzeitzünder unschädlich. Er hatte den Angaben zufolge günstig gelegen und war äußerlich in gutem Zustand. Die Stadtverwaltung zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf. Alles sei sehr diszipliniert und reibungslos abgelaufen, sagte ein Sprecher. „Es lief komplett nach Zeitplan.“

Am Nachmittag konnte der Sperrkreis aufgehoben werden. Etwa 5200 Einwohner hatten am Morgen ihre Wohnungen verlassen müssen und konnten dann zurückkehren. In dem gesperrten Gebiet befanden sich auch vier Kitas, ein Hort, eine Grundschule, ein Seniorenheim und das Medizinische Versorgungszentrum.

Durch die Entschärfung kam es zu Einschränkungen auf der S-Bahnlinie 1 und im Regional- und Fernverkehr. Der S-Bahnhof Lehnitz konnte nicht angefahren werden, zwischen Birkenwerder und Oranienburg fuhren Busse statt Züge. Der Bahnverkehr läuft inzwischen wieder, wie die Stadt am Nachmittag mitteilte. Alle Straßensperrungen sind aufgehoben, auch der Oder-Havel-Kanal ist wieder frei für die Schifffahrt passierbar.

Neben den Sprengstoffexperten waren etwa 230 Einsatzkräfte vor Ort, darunter von Feuerwehr und Polizei. Auch Mitarbeiter der Stadt sicherten den Sperrkreis mit ab. „Es ist toll mit welcher Professionalität alle Beteiligten immer wieder die Aufgaben angehen, die mit einem Bombenfund verbunden sind“, bedankte sich Bürgermeister Alexander Laesicke (parteilos) bei allen Beteiligten.

Der Blindgänger war im November in Ufernähe des Oder-Havel-Kanals gefunden worden, der bereits am Montag gesperrt wurde. Der Kanal gilt als Hauptwasserstraße von Norden und Osten nach Berlin und umgekehrt.

Nach Angaben der Stadt handelte sich um Weltkriegsbombe Nummer 209 in Oranienburg seit der Wende. In diesem Jahr wurden bereits fünf Blindgänger entschärft, eine Bombe musste gesprengt werden.

Oranienburg ist seit August 2018 Modellregion bei der Kampfmittelbeseitigung. Der Zentraldienst der Polizei Brandenburg mit seinem Kampfmittelbeseitigungsdienst hat als Sonderordnungsbehörde auf dem Gebiet der Stadt probeweise für drei Jahre zusätzliche Aufgaben übernommen. So soll die systematische Kampfmittelsuche und Entschärfung noch effektiver organisiert werden. Damit verbunden sind laut Stadtsprecher mehr personelle und finanzielle Mittel.

Oranienburg war im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert worden, weil es dort mehrere Rüstungsbetriebe und chemische Industrie gab.

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