Dresden:Komasaufen in Sachsen weiter auf dem Vormarsch

Dresden (dpa/sn) - Die Zahl junger Komasäufer nimmt in Sachsen weiter zu. 2016 landeten 953 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit am Freitag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Anstieg um 12 Prozent. 2015 lag der Zuwachs binnen Jahresfrist bei 16 Prozent.

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Dresden (dpa/sn) - Die Zahl junger Komasäufer nimmt in Sachsen weiter zu. 2016 landeten 953 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit am Freitag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Anstieg um 12 Prozent. 2015 lag der Zuwachs binnen Jahresfrist bei 16 Prozent.

Anlass zur Sorge bereitet Experten vor allem der Alkoholmissbrauch bei Kindern. In der Altersgruppe der zehn bis 14-Jährigen mussten im Freistaat 143 Mädchen und Jungen in einer Klinik behandelt werden. Das ist sogar ein Anstieg um fast 25 Prozent. Mehr als die Hälfte der Betroffenen waren Mädchen (84).

„Viele Jugendliche überschätzen sich und glauben, Alkohol gehört zum Feiern und Spaß haben dazu“, sagte Christine Enenkel, Leiterin der DAK-Landesvertretung in Sachsen. Eine regionale Alkoholprävention ohne erhobenen Zeigefinger bleibe unverzichtbar.

Die DAK will auch im kommenden Jahr mit ihrer Kampagne „bunt statt blau“ gegen den Alkoholmissbrauch vorgehen. Dabei setzt die Kasse auf Mittel der Kunst. Bei dem bundesweiten Wettbewerb sind Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren aufgerufen, mit Plakaten kreative Botschaften gegen das Rauschtrinken zu entwickeln.

Auch die sächsischen Schulen wurden angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen, hieß es. An der mehrfach ausgezeichneten Präventionskampagne hätten seit dem Jahr 2010 mehr als 87 000 junge Künstler teilgenommen.

Die DAK wertete für ihre Übersicht Daten des Landesamtes für Statistik in Kamenz aus. In dieser Statistik fehlen allerdings die Klinikaufenthalte sächsischer Kinder in Krankenhäusern außerhalb des Freistaates.

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