Darmstadt:Experten machen 130 Tonnen Munition unschädlich

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Munition liegt vor einer Faustfeuerwaffe. (Foto: David Young/dpa/Archivbild)

Handgranaten, Patronen oder Fliegerbomben: In Hessen haben Experten des Kampfmittelräumdienstes im vergangenen Jahr rund 130 Tonnen Munition unschädlich...

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Darmstadt (dpa/lhe) - Handgranaten, Patronen oder Fliegerbomben: In Hessen haben Experten des Kampfmittelräumdienstes im vergangenen Jahr rund 130 Tonnen Munition unschädlich gemacht. Darunter waren auch 28 Bomben, wie das Regierungspräsidium Darmstadt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. In den Jahren zuvor seien es jeweils rund 100 Tonnen gewesen, die Zahl der Bomben habe dabei zwischen 30 und 40 gelegen. Das Regierungspräsidium Darmstadt ist landesweit für die Entschärfung und Beseitigung von Munition zuständig.

Bei spektakulären Entschärfung oder Sprengungen mussten auch 2019 wieder Tausende Menschen ihre Häuser verlassen. Pflegeheime mussten evakuiert, Bundesstraßen, Autobahnen und Schienenverbindungen gesperrt werden. Eine der spektakulärsten Sprengungen fand im April in Frankfurt am Rande der Altstadt statt. Mitten im Main wurde eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe zur Detonation gebracht und verursachte eine 30 Meter hohe Wasserfontäne.

Im Juli mussten rund 16 500 Menschen in Frankfurt ihre Wohnungen wegen der Entschärfung einer 500-Kilo-Bombe verlassen. Der Blindgänger war bei Bauarbeiten in der Nähe der Europäischen Zentralbank gefunden worden. Noch immer werden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland jährlich Hunderte Tonnen der teils noch intakten Sprengsätze gefunden.

In Hessen gibt es nach Angaben eines Sprechers des Regierungspräsidiums Darmstadt derzeit zwei hauptamtliche Kampfmittelräumer. Eine dritte Stelle ist ausgeschrieben. Um landesweit binnen einer Stunde bei einem Munitionsfund vor Ort zu sein, arbeite das Regierungspräsidium mit einer privaten Firma zusammen. Diese schicke im Notfall in drei Kommandos jeweils zwei Mitarbeiter in Nord-, Mittel und Südhessen als Vorhut zur Sicherung an die Fundstelle.

Wer in Hessen als Kampfmittelräumer arbeiten will, braucht einen Befähigungsschein nach dem Sprengstoffgesetz. Bewerberinnen und Bewerber müssen Fachkenntnisse bei der Räum- und Munitionstechnik haben. Sie müssen wissen, wie die Munition funktioniert und wirkt. Sie müssen über Umfang und Ziele des Munitionseinsatzes im Ersten und Zweiten Weltkrieg informiert sein und zudem Erfahrung beim Entschärfen, Vernichten oder beim Transport solcher Kampfmittel haben. Nach Angaben des Regierungspräsidiums waren in Hessen viele Kampfmittelräumer früher bei der Bundeswehr.

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