Baden-Baden:SWR: Notärzte oft zu langsam

Lesezeit: 1 min

Baden-Baden (dpa/lsw) - Notärzte in Baden-Württemberg brauchen nach Angaben des SWR oft zu lange, um auszurücken. Demnach vergehen nach der Alarmierung bei jedem zweiten Einsatz mehr als zwei Minuten, bis der Notarzt losfährt, berichtete der Sender unter Berufung auf den neuen Qualitätsbericht für den Rettungsdienst und auf eigene Recherchen. Besonders lange würde es in den Rettungsdienstbereichen Biberach, Konstanz und Baden-Baden/Rastatt dauern: Bei mindestens jedem zweiten Einsatz würden hier mehr als drei Minuten nach der Alarmierung vergehen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Baden-Baden (dpa/lsw) - Notärzte in Baden-Württemberg brauchen nach Angaben des SWR oft zu lange, um auszurücken. Demnach vergehen nach der Alarmierung bei jedem zweiten Einsatz mehr als zwei Minuten, bis der Notarzt losfährt, berichtete der Sender unter Berufung auf den neuen Qualitätsbericht für den Rettungsdienst und auf eigene Recherchen. Besonders lange würde es in den Rettungsdienstbereichen Biberach, Konstanz und Baden-Baden/Rastatt dauern: Bei mindestens jedem zweiten Einsatz würden hier mehr als drei Minuten nach der Alarmierung vergehen.

Der Landesvorsitzende Eduard Kehrberger von der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Notärzte sprach sich für eine feste Richtgröße bei den Ausrückzeiten aus. „Zeiten von drei Minuten und mehr sind nicht akzeptabel. Hessen fordert den Einsatz innerhalb einer Minute - ich denke, das Maß liegt irgendwo dazwischen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Kehrberger verwies darauf, dass der Rettungsdienst einem Gesetz zufolge in Baden-Württemberg innerhalb von 15 Minuten am Ort sein soll. „Es wäre wichtig, bei Notärzten ein Ziel zu definieren.“

Innenminister Thomas Strobl (CDU) sprach sich für flächendeckend gleiche Qualitätsstandards aus. „Der Rettungsdienst hat auch 2016 wieder gute Arbeit geleistet. Gleichzeitig zeigen sich an einigen Punkten der Rettungskette signifikante Unterschiede. Wenn für die gleiche Tätigkeit in unterschiedlichen Rettungsdienstbereichen erkennbar zeitliche Unterschiede bestehen, müssen wir dieses Qualitätsgefälle bereinigen“, meinte der Ressortchef.

Kehrberger sagte, beim Qualitätsbericht gehe es nicht um das Anprangern einzelner Leitstellen. „Es geht um die Analyse: Warum dauert es an bestimmten Orten länger?“ In vielen Fällen seien Notärzte in den Normalbetrieb von Krankenhäusern eingebunden. Oft würden Rettungsdienste auch zu artfremden Einsätzen gerufen.

„Es geht nun darum, den Bericht zu analysieren“, sagte Kehrberger. „Man muss schauen: Wo gibt es eine technische Lösung, wo muss der Arzt eventuell aus dem laufenden Betrieb gelöst werden?“ Über Ausrückzeiten von mehr als drei Minuten sei „niemand glücklich“.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: