Nach Raub in Dresden 2019:Juwelen aus dem Grünen Gewölbe wieder aufgetaucht

Lesezeit: 1 min

Geplünderte Vitrine im Juwelenzimmer des Grünen Gewölbes in Dresden. Die mutmaßlichen Einbrecher haben nun vor Gericht geschildert, wie sie in der Nacht des 25. November 2019 mit einer Axt die Scheibe zertrümmerten. Dabei hätten sie sich um ein Haar verlaufen. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

Überraschung in einem aufsehenerregenden Fall: 31 Schmuckstücke seien in der Nacht in Berlin sichergestellt worden, teilen Ermittler mit.

Etwa drei Jahre nach dem Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden haben die Ermittler einen Großteil der Beute gefunden. 31 Einzelteile seien in der Nacht in Berlin sichergestellt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Darunter seien auch mehrere vollständig erscheinende Stücke wie der Hutschmuck (Reiherstutz) und der Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens aus der Brillantgarnitur.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Die gesicherten Stücke seien in Begleitung von Spezialkräften der Polizei nach Dresden gebracht worden. In der sächsischen Landeshauptstadt sollen sie zunächst kriminaltechnisch untersucht werden. Anschließend sollen Fachleute der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sie auf Echtheit und Vollständigkeit prüfen. Wie die Ermittler mitteilten, gingen dem Fund der wertvollen Stücke Sondierungsgespräche mit den Anwälten der mutmaßlichen Einbrecher voraus.

SZ PlusKunst und Kriminalität
:Und dann war der Geldkoffer weg

Ein angeblicher Diamantenhändler aus Antwerpen will Raubgut aus dem Grünen Gewölbe zurückholen. Doch mit dem Bargeld, das er dafür vom Museum kriegt, macht er sich aus dem Staub.

Von Peter Richter

Zuletzt lief die Beweisaufnahme im Prozess zum Juwelendiebstahl. Seit Ende Januar müssen sich sechs junge Männer wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung verantworten.

Die Deutschen zwischen 23 und 28 Jahren aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie sollen am 25. November 2019 aus dem historischen Grünen Gewölbe Schmuckstücke mit Tausenden Diamanten und Brillanten im Wert von insgesamt über 113 Millionen Euro gestohlen und zudem Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen haben. Der letzte Verhandlungstag für dieses Jahr ist für den 20. Dezember angesetzt. Dieser Termin wird auch weiter stattfinden, die sächsische Polizei verweist in ihrer Mitteilung zum Fund darauf, dass Weiteres in der Hauptverhandlung zu klären sei.

"Entstandene Wunde bald schließen"

"Sachsen sagt: Danke", erklärte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) an die Ermittler gewandt in einer ersten Reaktion: "Die wertvollen Kunstwerke aus dem Grünen Gewölbe gehören zum kulturellen Erbe unseres Landes."

Auch Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch würdigte die Arbeit der Ermittlungsbehörden. Sie sei zudem "weiter hoffnungsvoll, dass sich die beim Einbruch 2019 entstandene Wunde im Historischen Grünen Gewölbe nun bald schließen wird. Das zeigt, dass es sich auch drei Jahre nach diesem schmerzhaften Einbruch lohnt, die Hoffnung nicht aufzugeben und alle sich bietenden Spuren zu verfolgen", wurde sie in einer Pressemitteilung zitiert.

© SZ/dpa/ihe/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSZ-Podcast
:Die Kunst zu stehlen

Ein Podcast in fünf Teilen über den Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden und andere spektakuläre Kunstverbrechen. Hören Sie die erste Folge kostenlos - alle weiteren wöchentlich mit SZ Plus.

Von Verena Mayer und Antonie Rietzschel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: