Während der Kölner Silvesternacht waren offenbar deutlich weniger Beamte im Einsatz als zunächst gedacht. Dies berichtet der Kölner Express. Ein Sprecher der Polizei sagte dem Blatt, es habe behördenintern zunächst eine Fehlinformation gegeben. "Es wurden alle Kräfte der Bereitschaftspolizei und nicht alle eingesetzten Kräfte des Gesamteinsatzes am Bahnhof zusammengezogen", stellte er auf Anfrage des Kölner Express klar.
Statt der zuerst angegebenen 140 Polizisten seien am Kölner Hauptbahnhof demnach nur 80 Polizisten im Einsatz gewesen. Und auch diese Zahl sei im Laufe der Nacht noch einmal reduziert worden, weil Beamte zu anderen Einsätzen in der Kölner Innenstadt abberufen wurden.
Zahl im Januar an Innenausschuss geschickt
Ein Sprecher der Polizei sagte zu SZ.de, die korrigierte Zahl sei bereits am 11. Januar an den Innenausschuss geschickt worden. Warum sie nicht vorher publik wurde, könne er nicht sagen.
"Vielleicht ist diese Frage nicht so wesentlich", sagte Polizeisprecher Christoph Gilles.
14 Verdächtige in Untersuchungshaft
In der Kölner Silvesternacht hatte es massenweise Straftaten gegeben. Männergruppen umzingelten, bedrängten und bestahlen Frauen. Mehr als 1100 Anzeigen gingen ein.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen 120 Beschuldigte. 14 Personen sitzen in Untersuchungshaft. Unter ihnen sind bislang zwei, denen eine Sexualstraftat vorgeworfen wird. Zuletzt fahndete die Polizei auch mit Fotos nach Verdächtigen.
Kurz nach den Vorfällen wurde der Polizeipräsident Wolfgang Albers in den vorzeitigen Ruhestand geschickt. Inzwischen hat ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss die Arbeit aufgenommen.