München:Zu nah an der Quelle

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Schlaf und Wohlgefühl: Viele Narkosemittel lassen Sorgen verschwinden und können deshalb abhängig machen. (Foto: Jens Schierenbeck/dpa)

Im Klinikum rechts der Isar stirbt ein Narkose-Arzt offenbar an einer Überdosis. Vor allem unter Anästhesisten ist der Medikamentenmissbrauch weit verbreitet - bislang wird das Problem eher verschwiegen.

Von Christina Berndt

Mit gefährlichen Medikamenten hatte der junge Arzt Routine. Als Anästhesist am Münchner Klinikum rechts der Isar hantierte der 30-Jährige täglich mit Betäubungsmitteln. Am Ende war sein Umgang damit offenbar zu sorglos und der Drang womöglich zu groß: Der Mann nahm die Arzneien, mit denen er im OP-Alltag seine Patienten in den Schlaf beförderte, offenbar auch selbst ein, wohlige Gefühle sollten sie ihm verschaffen, ihn wegbringen von Druck und Sorgen. Während seiner Schicht am letzten Mai-Wochenende spritzte er sich wohl so viel davon, dass er nicht mehr aufwachte. Kollegen fanden ihn am Morgen des 30. Mai tot im Dienstzimmer.

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