Model wegen Steuerhinterziehung verurteilt:Nadja Auermann muss 90.000 Euro zahlen

Jahrelang hat Nadja Auermann entgegen ihren Angaben in Berlin gelebt - ohne Steuern zu zahlen. Zu diesem Schluss ist nun ein Gericht gekommen und hat das frühere Topmodel zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Auermann will das Urteil jedoch nicht akzeptieren.

Nadja Auermann, Topmodel der Neunziger, ist wegen Steuerhinterziehung von einem Berliner Gericht zu einer Geldstrafe von 90.000 Euro verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten sah es als erwiesen an, dass Auermann zwischen 1999 und 2002 einen Wohnsitz in Berlin hatte, für diesen Zeitraum aber in Deutschland keine Steuern gezahlt hatte. Auermann selbst hatte in dem Prozess ihre Unschuld beteuert.

Villa statt Baustelle: Ein Berliner Gericht hat Nadja Auermann der Steuerhinterziehung für schuldig befunden und sie zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. (Foto: dapd)

Sie selbst gibt an, in Monaco gelebt zu haben und erst Mitte 2002 nach Deutschland gezogen zu sein. In dem seit Mai laufenden Prozess ging es um eine Summe von etwa 272.000 Euro, die dem Staat an Steuern zustehen sollen.

Auermann hatte 1998 eine Villa in Berlin-Köpenick gekauft. Das Ex-Model sagte, sie habe das Haus als Geldanlage erworben. Die Villa sei eine unbewohnbare Baustelle gewesen. Sie sei nur ab und zu angereist, um die Arbeiten zu beaufsichtigen. Die Staatsanwaltschaft ging jedoch davon aus, dass sie dort auch lebte.

Auermanns Ex-Mann, der Schauspieler Wolfram Grandezka, wurde freigesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Auermann sagte, sie akzeptiere das Urteil nicht: "Ich bin natürlich nicht zufrieden, wir werden in Berufung gehen." Auch ihr Anwalt Robert Unger schüttelte den Kopf. "Wir halten das Urteil für falsch." Damit dürfte sich der Rechtsstreit weiter in die Länge ziehen.

Das Gericht blieb mit seinem Strafmaß unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, zurück. Die Anklagebehörde hatte eine Strafe von 189.000 Euro gefordert. Die Villa ist inzwischen vermietet. Auermann lebt mit ihrer Familie in Dresden.

© sueddeutsche.de/AFP/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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