Militäreinsatz in Mexiko:Mehr als 450 Kinder aus Internat befreit

Ursprünglich wurde die Einrichtung gegründet, um Kinder aus schwierigen Verhältnissen zu versorgen. Nun haben Militär und Polizei zahlreiche Mädchen und Jungen aus einem Internat im Westen Mexikos befreit. Die Kinder sollen vernachlässigt und sexuell missbraucht worden sein.

  • Polizisten befreien mehr als 450 Kinder aus einem Internat in Mexiko.
  • Die Jungen und Mädchen sollen missbraucht und zum Betteln gezwungen worden sein.

Soldaten und Polizisten haben im Westen Mexikos mehr als 450 Kinder aus einem Internat befreit. Bei den Behörden waren Beschwerden mehrerer Eltern eingegangen, deren Kinder nicht mehr nach Hause zurückkehrten.

Auch Erwachsene seien in der Einrichtung "La Gran Familia" (Die große Familie) in Zamora im Bundesstaat Michoacán gegen ihren Willen festgehalten worden, sagte der Chefermittler der Generalstaatsanwaltschaft, Tomás Zerón.

Die Kinder hätten in dem Haus unter menschenunwürdigen Bedingungen gelebt, seien sexuell missbraucht sowie zum Betteln gezwungen worden und hätten sich von verfaulten Lebensmitteln ernähren müssen, sagte Zerón weiter. Die Räumlichkeiten sollen von Ratten und Ungeziefer kontaminiert sein.

Ursprünglich war die Einrichtung in den 40er-Jahren gegründet worden, um Kinder zu versorgen, deren Eltern in Schwierigkeiten sind. Eigenen Angaben zufolge finanzierte sich das Internat über Spendengelder. Die Gründerin der Einrichtung sowie acht Mitarbeiter wurden festgenommen.

© Süddeutsche.de/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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