Migration:Der Flüchtling, der aus dem Koffer steigt

  • Schweizer Grenzpolizisten haben ein Video veröffentlicht, in dem ein Flüchtling aus Eritrea aus einem Koffer steigt.
  • Ein Bekannter des Mannes soll in Mailand mit dem Koffer in den Zug gestiegen sein.
  • "So etwas haben wir noch nie erlebt", zitiert das Schweizer Nachrichtenportal Blick einen Beamten.

Nach Italien hatte es der junge Mann aus Eritrea irgendwie geschafft. Sein eigentliches Ziel ist bisher unbekannt, liegt aber offenbar weiter nördlich. Um dorthin zu gelangen, war er verzweifelt genug, sich in einen Koffer zu zwängen. Doch am Bahnhof in Chiasso fanden ihn Schweizer Grenzschützer und schickten ihn sofort zurück nach Italien.

Die Grenzbeamten haben die Entdeckung des 21-Jährigen zur Beweissicherung gefilmt. In dem Video ist zu sehen, wie sich eine Hand aus dem am Boden liegenden Koffer streckt und tastend den Reißverschluss öffnet. Dann erscheinen Kopf und Schultern, bevor ein Polizist den Koffer aufklappt, der junge Mann heraussteigt und zwei Beamte ihn am Arm nehmen und wegführen.

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Verschiedenen Medienberichten zufolge habe der Mann darauf verzichtet, in der Schweiz Asyl zu beantragen, und sei deshalb sofort nach Italien zurückgeschickt worden.

Die italienische Nachrichtenseite Liguria Oggi berichtet ohne Nennung von Quellen, ein Bekannter des Eritreers sei mit dem Koffer in Mailand in einen Zug Richtung Schweiz eingestiegen. In Chiasso sei der Mann den Grenzkontrolleuren aufgefallen, weil er sich sehr nervös verhalten habe. Bei der Kontrolle habe sich dann der junge Mann aus dem Koffer geschält.

"So etwas haben wir noch nie erlebt", zitiert das Schweizer Nachrichtenportal Blick einen Beamten. Warum der Eritreer wie viele andere Asylbewerber nicht im Zugabteil einreiste, habe man nicht ermitteln können.

Im Mai 2015 war ein achtjähriger Junge aus der Elfenbeinküste in einem Koffer in die spanische Exklave Ceuta geschmuggelt worden. Er wurde bei der Durchleuchtung des Gepäcks entdeckt.

© SZ.de/ewid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Fluchtland Eritrea
:Asmara - die verschwiegene Stadt

Die eritreische Hauptstadt hat alles, was eine Metropole lebenswert macht: sanftes Klima, Art déco, vier Kinos. Warum also fliehen die Menschen? Eine Recherche.

Reportage von Alex Rühle

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: