Wegen einer Serie von Banküberfällen ist ein früherer Jurastudent aus Nordrhein-Westfalen vom Landgericht Limburg zu einer Gefängnisstrafe von 13 Jahren verurteilt worden. Der 45-Jährige sei für mindestens 20 Überfälle auf Banken und Geschäfte verantwortlich, hieß es in der Begründung der Richter am Freitag. Er hatte die Taten vor Gericht gestanden, dies sei strafmindernd berücksichtigt worden.
Der Mann aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein soll mindestens 16 Jahre lang ein Doppelleben geführt haben. Der heute 45-Jährige beging 20 Überfälle in einem Zeitraum von 16 Jahren. Dabei soll er nicht nur Bankangestellte, sondern auch Kunden bedroht haben.
Bei dem Prozess war es um Überfälle in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gegangen. Die Beute summiert sich auf 400 000 Euro. Über Jahre hatte der heute 45-Jährige so seinen Lebensunterhalt finanziert, nachdem er an einem Jurastudium gescheitert war. Freunde und Familie wussten offenbar nichts von der kriminellen Karriere des Mannes - er gaukelte ihnen demnach vor, bei einem großen Autokonzern zu arbeiten.
In ihrem Urteil folgen die Richter den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die zuvor 13 Jahre Gefängnis wegen schwerer räuberischer Erpressung und erpresserischen Menschenraubs gefordert hatte. Die Verteidigung hatte eine "zweite Chance" für den Angeklagten und ein "faires Urteil" gefordert.