Leserbriefe:Nur Faxen ist schöner

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Die Vorzüge des Faxens haben auch die jüngsten SZ-Leser erkannt. (Foto: SZ)

Auf den ersten Blick mag das Versenden von Briefen und Dokumenten per Telefon "altmodisch" wirken. Doch im Gegensatz zur "digitalen Postkarte" E-Mail bietet das Verfahren - laut faxender Leserschaft - aktuell noch mehr Sicherheit.

Zu "What the Fax?" vom 24./25./26. Dezember:

E-Mails sind nicht sicher

Eine Mail ist wie eine Postkarte, die auf dem Weg zum Empfänger abgefangen und gelesen werden kann. Vertrauliche Informationen sind in E-Mails absolut tabu. Bei einer Mail mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung müssen Sender und Empfänger dieselbe Software nutzen. Das ist eher selten der Fall. Oder Sie senden eine Mail mit verschlüsseltem Anhang. Diese landet jedoch bei Institutionen, zum Beispiel Krankenkassen, sofort im Spamfilter.

Das Fax ist in vielen Fällen die einfachste Möglichkeit, sensible Daten zu übermitteln. Statt die Kommunikation per Fax lächerlich zu machen, wäre es besser zu ergründen, warum es keine Lösungen für einen einfachen und sicheren Mailverkehr gibt, der alle datenschutzrechtlichen Vorgaben erfüllt. Im Zusammenhang mit Banken oder Krankenkassen ist im Übrigen zu prüfen, ob eine Übermittlung per Mail rechtlich wirksam ist. Die eigenhändige Unterschrift kann nicht einfach durch eine Floskel am Ende einer E-Mail ersetzt werden.

Karin Popp , Riemerling

Einfacher geht es nicht

Nichts geht einfacher und schneller als ein Fax. Kein Computer-Einschalten, Warten bis hochgefahren, Scannen, E-Mail-Adresse suchen. Beim Fax: Blatt Papier aufs Gerät legen, Nummer eingeben und "Senden".

Hanni Gaßner, München

Digitale Telefonanschlüsse

In dem Artikel schreiben Sie hämisch über die "altmodische Technologie", die unerklärlicherweise noch von so vielen Firmen und Institutionen, teilweise auch Privatpersonen eingesetzt werde. Faxen über Telefonleitungen war früher die Standardmethode, um einfach Dokumente zu übersenden. Unersetzlich war das Fax, weil die Verbindung zum Teilnehmer als ziemlich abhörsicher galt. Daher war dies das Medium, um relativ vertrauliche Dokumente zu versenden. Stattdessen wird heute alles leichtfertig per E-Mail versendet, die als die "Postkarte" im digitalen Zeitalter gilt, weil sie von (fast) jedermann mitgelesen oder verfälscht werden kann. Obwohl ich meinen Kommunikationspartnern E-Mail-Adressen mit verschlüsselter Übertragung anbiete, hat bislang kein einziger Arzt und kein Krankenhaus diese benutzt.

Dieser anfangs einzigartige Vorteil des Faxes wird nun zu seinem Untergang führen. Da nun fast alle Telefonanschlüsse über das Internet vermittelt werden, fällt die Abhörsicherheit aus, und weltweit könnten beliebige Verbindungen geknackt werden. Die Telekom wirbt dennoch damit, dass die Sicherheit beim Fax immer noch nahezu unverändert sei, solange die Verbindung im Telekomnetz bleibe, nur wer weiß das schon, welchen Weg das Fax im Internet nimmt. Leider liest man über diesen Aspekt kaum etwas. Weil das so ist, lasse ich mein Faxgerät ausgeschaltet, und habe den Provider beauftragt, an mich gerichtete Faxe in mein E-Mail-Postfach zu legen.

Reinhard Weiß, Eichenau

© SZ vom 10.02.2022 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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