Für Finn Martin war es eigentlich Routine: Fast zwei Jahrzehnte war der 49-Jährige bereits mit einer spektakulären Klettershow auf der ganzen Welt unterwegs, in der er Musik in schwindelerregender Höhe darbot - angekündigt wurde er als "Vertikalsaxofonist".

Doch seine dritte Show in Leipzig an nur einem Abend, bei der er sich wieder senkrecht abseilen und zu gleicher Zeit sein Instrument spielen wollte, brachte den Tod: Gegen 22.50 Uhr trat er am Freitag laut Bild zum dritten Mal auf einem historischen Messegebäude auf. Diesmal hält ihn das Seil nicht, der Mann stürzt 20 Meter ab.
Das Unglück geschah während des Passagenfestes in der Leipziger Innenstadt. Finn Martin sollte viermal seine 15-minütige Show präsentieren. Während des Auftritts sollten Videos an die Fassade projiziert werden, alle Blicke ruhten auf dem Künstler. Insgesamt 150 Zuschauer wurden Zeugen des Unglücks - und wurden von dem Unfall geschockt. Auch Falk-Gert Pasemann, 60-jähriger Mitveranstalter war fassungslos, wie er Bild sagte: "Ich habe ständig das Bild des Absturzes vor Augen".
Der Notarzt konnte nur noch den Tod des aus Schweden stammenden Künstlers feststellen. Die Ursache des Absturzes ist unklar. Zunächst waren die Ermittler davon ausgegangen, dass die Sicherheitsvorrichtung am Haltegurt gerissen ist.
Polizeisprecherin Uta Barthel sagte am Sonntag jedoch, dass in alle Richtungen ermittelt werde. Überprüft werde etwa, wie der Mann bei seinem Stunt gesichert worden sei und ob Beteiligte unter Alkoholeinfluss gestanden hätten.