Worms:Staatsanwalt fordert Haft für mutmaßlichen Bankräuber

Mainz/Worms (dpa/lrs) - Im Mainzer Prozess gegen einen mutmaßlichen Bankräuber hat der Staatsanwalt am Dienstag sieben Jahre Haft und die Unterbringung in einer Entzugsklinik gefordert. Laut einem Geständnis und Zeugenaussagen hatte der 37 Jahre alte Angeklagte im vergangenen Oktober eine Bankfiliale in Worms überfallen und mit einer Plastikpistole fast 2500 Euro erbeutet. Der Prozess findet vor dem Mainzer Landgericht statt.

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Mainz/Worms (dpa/lrs) - Im Mainzer Prozess gegen einen mutmaßlichen Bankräuber hat der Staatsanwalt am Dienstag sieben Jahre Haft und die Unterbringung in einer Entzugsklinik gefordert. Laut einem Geständnis und Zeugenaussagen hatte der 37 Jahre alte Angeklagte im vergangenen Oktober eine Bankfiliale in Worms überfallen und mit einer Plastikpistole fast 2500 Euro erbeutet. Der Prozess findet vor dem Mainzer Landgericht statt.

Der Angeklagte war mit dem Rad unterwegs auf der Suche nach einem Dealer, der ihm auf Kommission Spice, also eine Kräutermischung, überlassen würde. Ohne Erfolg. Unter hohem Suchtdruck kam er nach den Angaben auf die Idee, die Bank zu überfallen. Er fuhr heim, funktionierte nach eigener Aussage eine Wollmütze zu einer Maske um und nahm die Spielzeugpistole mit. Laut Staatsanwalt war die Waffe harmlos, aber das sei nicht gleich zu erkennen gewesen. Eine 22-jährige Bankmitarbeiterin hatte dem Mann einen Teil des Tresors geöffnet und ihm das Geld in einen Stoffbeutel gelegt. Weil der Räuber noch in der Tür seine Maske wieder vom Kopf zog, konnte er dank Beschreibungen von Zeugen wenige Stunden später festgenommen werden. Nur einen Monat zuvor soll der 37-Jährige in seiner sechs Monate lang geführten Bar zwei Spielautomaten geknackt und 3000 Euro mitgenommen haben. Auch dies gestand der Mann. Der Verteidiger stellte keinen konkreten Strafantrag, äußerte aber die Hoffnung, dass sein Mandant unmittelbar in eine Klinik zur Suchttherapie kommen könne. Bei den Opfern der Bank entschuldigte sich der 37-Jährige. Die 22-jährige Mitarbeiterin leidet bis heute unter psychischen Folgen der Tat.

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