Kriminalität:Tod beim Abendessen: Amerikaner erschießt vier Nachbarn

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Absperrband der Polizei an einem Tatort in den USA. (Foto: Gregor Fischer/dpa)

Während sie zu Hause zum Abendessen beisammensaßen, sind vier Menschen in der US-Metropole Chicago von einem Nachbarn erschossen worden. Eine weitere Bluttat...

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Chicago (dpa) - Während sie zu Hause zum Abendessen beisammensaßen, sind vier Menschen in der US-Metropole Chicago von einem Nachbarn erschossen worden. Eine weitere Bluttat mit vier Toten wird aus New York gemeldet.

Das Motiv des Täters, der vor seiner Festnahme am Samstag (Ortszeit) eine weitere Frau lebensgefährlich verletzte, war nach Polizeiangaben zunächst unklar. Der Schütze sei aber bekannt für aggressives Verhalten und mangelnde Selbstkontrolle, berichtete die „Chicago Times“ unter Berufung auf die Behörden. Bei den Todesopfern handelt es sich demnach um drei Männer und eine Frau.

Der 67 Jahre alte Täter habe sich nicht gewaltsam Zutritt zur Nachbarwohnung in dem Mehrfamilienhaus verschafft, sagte Hauptkommissar Anthony Riccio laut der Zeitung. Ob seine späteren Opfer ihm die Tür öffneten, gilt es noch zu klären.

„Aus Gründen, die wir noch nicht kennen“, habe der Mann dann das Feuer auf die vier Erwachsenen am Esstisch eröffnet, sagte Riccio. Danach schoss er den Angaben zufolge in einer anderen Wohnung im selben Gebäude auf eine Frau. Sie musste aufgrund ihrer lebensbedrohlichen Verletzungen notoperiert werden. „Er ist schon mehrfach mit den Leuten im Haus aneinandergeraten“, sagte Riccio über den Täter. „Wir wissen nicht, was ihn heute so aufgebracht hat.“

Ein Nachbar namens Emad Nouh sagte der „Chicago Tribune“, er habe gerade in seiner Wohnung einen Film geschaut, als die Schüsse fielen. „Warum? Wie kann jemand reinkommen und einfach Leute erschießen?“, fragte Nouh, der nach eigenen Angaben aus den Palästinensergebieten im Nahen Osten nach Chicago gezogen ist. „Für mich als Ausländer ist es verrückt, wie viel Waffengewalt es in Amerika gibt.“

In New York wurden vier Männer in einem illegalen Club erschossen. Zwei weitere Männer und eine Frau seien bei dem Vorfall am Samstag in Brooklyn verletzt worden, teilte die Polizei mit. Die Verletzungen seien nicht lebensbedrohlich. Polizeichef Dermot Shea gab das Alter der Opfer mit 32 bis 49 Jahren an. Über mögliche Festnahmen machte die Behörde zunächst keine Angaben.

Die Polizei war am Samstagmorgen zum Tatort gerufen worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Schüsse in einem illegalen Club für unerlaubtes Glücksspiel fielen. Sie hätten eine „chaotische Szene“ vorgefunden, gab die Polizei bei einer Pressekonferenz bekannt. Nach Schätzungen seien mindestens 15 Menschen in dem Raum gewesen. Mehrere Waffen und Spielkarten seien gefunden worden.

Das jüngste Blutbad habe die Zahl der Morde in New York in diesem Jahr auf 257 ansteigen lassen, neun mehr als im Vergleichszeitraun vom 2018, berichtete die Zeitung „Daily News“.

Im US-Bundesstaat New Hampshire verletzte ein Schütze während einer Hochzeitsfeier in einer Kirche zwei Menschen. Der mutmaßliche Täter sei von Hochzeitsgästen überwältigt und anschließend festgenommen worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Demnach wurden die Beamten am Vormittag (Ortszeit) zu der Kirche in der Stadt Pelham gerufen. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht.

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