Offenbach am Main:Entführungsfall Würth: Polizei verrät Details zur Festnahme

Lesezeit: 1 min

Fulda (dpa/lsw) - Der spektakuläre Entführungsfall sorgte im Sommer 2015 für Aufsehen in Deutschland: Der damals 50 Jahre alte Sohn des Industriellen und Milliardärs Reinhold Würth wird in ländlicher Idylle gefangen und verschleppt. Einen Tag später wird er in einem Wald gefunden; unversehrt und an einen Baum gekettet. Nun - rund drei Jahre später - haben die Ermittler den mutmaßlichen Kidnapper gefasst. Am heutigen Donnerstag (11.00 Uhr) werden Polizei und Staatsanwaltschaft ihren Fahndungserfolg präsentieren. Sie wollen die Umstände erläutern, die zur Ermittlung und Festnahme des Tatverdächtigen geführt haben.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Fulda (dpa/lsw) - Der spektakuläre Entführungsfall sorgte im Sommer 2015 für Aufsehen in Deutschland: Der damals 50 Jahre alte Sohn des Industriellen und Milliardärs Reinhold Würth wird in ländlicher Idylle gefangen und verschleppt. Einen Tag später wird er in einem Wald gefunden; unversehrt und an einen Baum gekettet. Nun - rund drei Jahre später - haben die Ermittler den mutmaßlichen Kidnapper gefasst. Am heutigen Donnerstag (11.00 Uhr) werden Polizei und Staatsanwaltschaft ihren Fahndungserfolg präsentieren. Sie wollen die Umstände erläutern, die zur Ermittlung und Festnahme des Tatverdächtigen geführt haben.

Spezialkräfte der Polizei nahmen am Mittwochmorgen den mutmaßlichen Täter in dessen Wohnung in Offenbach fest. Es handelt sich um einen Mann aus Serbien-Montenegro, wie die Staatsanwaltschaft Gießen und die Polizei Fulda mitteilten. Gegen den 48-Jährigen wurde Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des erpresserischen Menschenraubes erlassen. Nach seiner Festnahme wurde er im Polizeipräsidium Osthessen in Fulda vernommen. Kripo-Beamte durchsuchten seine Wohnung nach möglichen Beweismitteln.

Der behinderte Sohn des Schrauben-Milliardärs Würth aus Öhringen (Kreis Heilbronn) war am 17. Juni 2015 in Schlitz (Vogelsbergkreis) gekidnappt worden. Er lebte dort in einer integrativen Wohngemeinschaft. Die Lösegeldforderung - drei Millionen Euro - ging damals telefonisch am Stammsitz des Unternehmens ein. Würth und seine Ehefrau waren zu dem Zeitpunkt auf einer Geschäftsreise in Griechenland. Zu einer Lösegeld-Übergabe kam es nicht.

Die Ermittler nutzten bei der Suche nach dem oder den Tätern auch die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“, um Hinweise aus der Öffentlichkeit zu bekommen. Ende April 2017 zeigten sie den Kriminalfall im ZDF und präsentierten den TV-Zuschauern auch eine Sprachanalyse.

Die damaligen Erkenntnisse ergaben, dass der Täter wohl aus dem ehemaligen Jugoslawien stammt, denn er sprach mit deutlichem Akzent. Den Erkenntnissen nach lernte er Deutsch im Rhein-Main-Gebiet. Die Ermittler vermuteten, dass er dort lebt oder arbeitet. Die Analyse ergab ein Alter des Täters zwischen 40 und 52 Jahren.

Die Sonderkommission zu dem Fall wurde im September 2015 aufgelöst, die Ermittlungen liefen aber weiter. Der Sohn von Reinhold Würth lebt inzwischen an einem anderen, geheim gehaltenen Ort.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: