Münster:Innenminister: Rettungskräfte sollen jeden Angriff melden

Münster (dpa) - NRW-Innenminister Herbert Reul hat Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten dazu aufgerufen, jeden Angriff gegen sie oder gegen Kollegen zu melden. "Wir brauchen eine bessere Datenbasis, um die richtigen Schlüsse zum Beispiel für die Fortbildung zu ziehen", sagte Reul (CDU) am Freitag in Münster.

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Münster (dpa) - NRW-Innenminister Herbert Reul hat Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten dazu aufgerufen, jeden Angriff gegen sie oder gegen Kollegen zu melden. „Wir brauchen eine bessere Datenbasis, um die richtigen Schlüsse zum Beispiel für die Fortbildung zu ziehen“, sagte Reul (CDU) am Freitag in Münster.

Nach einer Studie der Uni Bochum wurden in den zwölf Monaten vor der Befragung 26 Prozent Opfer von körperlicher Gewalt, bereits 92 Prozent der Notärzte, Sanitäter und Rettungsassistenten im Einsatz beschimpft, 75 Prozent berichteten auch von nonverbalen Übergriffen wie Kehlschnittgesten, geballten Fäusten oder dem Mittelfinger.

Für die Umfrage hatte die Uni 4500 Einsatzkräfte befragt. Allerdings hatten nur knapp über 800 den Fragebogen auch ausgefüllt (18 Prozent). „Das liegt sicherlich auch an der Einstellung dieser Berufsgruppe. Hier gilt oft der Spruch „Indianer kennen keinen Schmerz“, sagte Reul.

Kriminologen der Uni Bochum hatten das Forschungsprojekt im Auftrag der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen, des NRW-Innen- und Arbeitsministeriums sowie der Gewerkschaft Komba NRW umgesetzt. Den Abschlussbericht übergab Professor Thomas Feltes am Freitag im Institut der Feuerwehr NRW in Münster. Erste Zahlen aus dem Bericht waren bereits im Oktober veröffentlicht geworden.

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