Ludwigshafen am Rhein:Experte: Kriminalität ist nicht Frage des Passes

Hannover/Kandel (dpa/lrs) - Nach der tödlichen Messerattacke im pfälzischen Kandel warnt der Sozialwissenschaftler Dominic Kudlacek vor generellen Aussagen über die Gewalttätigkeit von Ausländern. "Kriminalität ist nicht eine Frage des Passes, sondern von Belastungsfaktoren", sagte der stellvertretende Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen am Donnerstag.

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Hannover/Kandel (dpa/lrs) - Nach der tödlichen Messerattacke im pfälzischen Kandel warnt der Sozialwissenschaftler Dominic Kudlacek vor generellen Aussagen über die Gewalttätigkeit von Ausländern. „Kriminalität ist nicht eine Frage des Passes, sondern von Belastungsfaktoren“, sagte der stellvertretende Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen am Donnerstag.

Am Vortag soll ein 15 Jahre alter Afghane in einem Drogeriemarkt seine gleichaltrige Ex-Freundin erstochen haben. Der junge Mann war 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen. Die Eltern des Opfers hatten den Jugendlichen wegen Beleidigung, Nötigung und Bedrohung angezeigt. Am Tattag überreichten Polizisten dem jungen Mann persönlich eine Vorladung.

Die Statistik zeige zwar, dass die Zahl der Gewaltdelikte von Ausländern angestiegen sei, sagte Kudlacek. Aber zum einen gebe es seit der Ankunft zahlreicher Flüchtlinge mehr Ausländer, zum anderen seien dies häufig junge Männer, die im urbanen Raum wohnen - diese Gruppe sei auch unter deutschen Staatsbürgern besonders häufig in Straftaten verwickelt.

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