Hildesheim (dpa/lni) - Der abgebrochene Prozess gegen ein Pädagogenpaar, das mehrere Mädchen in einer Wohngruppe in Gifhorn missbraucht und gequält haben soll, startet Anfang Januar erneut. Wie das Landgericht Hildesheim am Freitag mitteilte, wird das Verfahren vom 9. Januar an neu aufgerollt. Bis Ende Mai sind dann 27 Termine angesetzt. Ursprünglich hatte der Prozess bereits im September begonnen, musste dann aber unterbrochen werden, weil zahlreiche neue Ermittlungsakten vorgelegt wurden. (Az.: 14 KLs 6 Js 3779/19)
Einem Erzieher aus Gifhorn wird vorgeworfen, in einer Wohngruppe für hilfsbedürftige Kinder zwischen 1998 und 2007 mehrere Mädchen teils schwer sexuell missbraucht und gequält zu haben. Mitangeklagt ist seine Ehefrau, eine Sozialpädagogin - sie soll bei den Misshandlungen nicht eingeschritten sein.
Das Paar hatte seit 25 Jahren bis zu sieben Kinder und Jugendliche in seinem Haus betreut, viele blieben einige Jahre dort. Eine frühere Bewohnerin war im Januar zur Polizei gegangen, daraufhin schloss der Träger die seit rund 25 Jahren bestehende Einrichtung.