Eine Gruppe von Männern hat am Dienstagabend in der Innenstadt von Hanau vier Passanten mit Messern angegriffen und verletzt. Die Täter flüchteten zunächst, wie die Polizei in der Nacht zu Mittwoch mitteilte. Zwei Tatverdächtige konnten durch Hinweisen von Zeugen festgenommen werden und wurden am Mittwoch vernommen.
Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler waren die Passanten unabhängig voneinander in der Innenstadt unterwegs, als sie auf fünf bis sieben Männer stießen und von ihnen angegriffen wurden.
Anschlag in Hanau:Furcht vor Relativierung der rechtsextremen Morde
Zum Anschlag in Hanau wird ein Abschlussbericht des BKA erwartet. Selma Yilmaz-Ilkhan, Vorsitzende des städtischen Ausländerbeirats, spricht über die Ermittlungen und die Ängste der Angehörigen.
Die vier verletzten Männer im Alter zwischen 17 und 26 Jahren seien gegen 22 Uhr kurz nacheinander in der Notaufnahme eines Hanauer Klinikums erschienen, einige von ihnen mit Stichwunden. Lebensgefahr habe nicht bestanden. Die Polizei fahndete unter anderem mit einem Hubschrauber nach der Tätergruppe.
Die Männer sollen fast alle Vollbärte haben; einer habe dunkelblondes Haar, sei etwa 20 Jahre alt, muskulös und habe eine kurze Hose getragen. Über die Hintergründe der Tat War zunächst nichts bekannt. Die Staatsanwaltschaft Hanau hat die Ermittlungen übernommen.
Am 19. Februar war es in Hanau zu einem Anschlag gekommen, bei dem der Täter neun Menschen mit ausländischer Herkunft erschossen und weitere verletzt hatte. Später wurden er und seine Mutter tot in ihrer Wohnung gefunden. Vor der Tat hatte der Mann Verschwörungstheorien und volksverhetzende Botschaften im Internet verbreitet.