Bremen:Mann aus Rache mit Brandanschlägen: Acht Jahre Haft

Eine Statue der Göttin Justitia mit einer Waage in ihrer Hand. (Foto: Stefan Puchner/dpa)

Mit Brandanschlägen hat ein gewalttätiger Ex-Ehemann in Bremen nach einem Sorgerechtsstreit einen Rachefeldzug gegen die Beteiligten in der Justiz geführt. Das...

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Bremen (dpa/lni) - Mit Brandanschlägen hat ein gewalttätiger Ex-Ehemann in Bremen nach einem Sorgerechtsstreit einen Rachefeldzug gegen die Beteiligten in der Justiz geführt. Das Landgericht Bremen verurteilte den 42-Jährigen am Donnerstag zu acht Jahren Haft mit Unterbringung in der Psychiatrie. „Er leidet unter einer schwerwiegenden paranoiden Persönlichkeitsstörung“, sagte die Vorsitzende Richterin über den Verurteilten.

Dieser kam mit den Worten: „Ich bin unschuldig, ich habe niemanden verletzt!“ in den Gerichtssaal. Immer wieder unterbrach er die Verlesung des Urteils (Az.: 4 KLs 130 Js 9018/19). Festgenommen wurde der Mann im Februar, weil er an der Autobahn bei Bremen eine Art Grab ausgehoben hatte. Die Behörden schließen nicht aus, dass der Mann seine Ex-Frau töten und dort verstecken wollte.

Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Mann seit August 2017 sieben Brände gelegt hat. Sechs Mal brannten Autos. Ein Anschlag traf den Pkw des Familienrichters, der dem Vater das Sorgerecht für die Tochter entzogen hatte. Von dem Auto griff das nächtliche Feuer auf das Haus des Richters über, der sich mit Frau und drei kleinen Kindern nur knapp retten konnte. Die Autos mehrerer Rechtsanwälte aus dem Umfeld des Mannes gingen auch in Flammen auf. Zudem verletzte er einen ihm unbekannten Mann lebensgefährlich mit Messerstichen, weil dieser angeblich die Teenager-Tochter angesprochen hatte.

Verurteilt wurde der 42-Jährige wegen schwerer Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und anderer Delikte. Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Haft gefordert, die Verteidigung auf Freispruch plädiert.

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