Berlin:Judotrainer wegen Verdacht des sexuellen Missbrauchs in Haft

Erneut ist ein Fall von sexuellem Missbrauch an Kindern in einem Berliner Sportverein bekannt geworden. Nachdem es vor zehn Tagen um einen Angelverein ging,...

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Berlin (dpa/bb) - Erneut ist ein Fall von sexuellem Missbrauch an Kindern in einem Berliner Sportverein bekannt geworden. Nachdem es vor zehn Tagen um einen Angelverein ging, steht jetzt ein Judotrainer unter Verdacht. Der 42-jährige Mann wurde verhaftet, weil er zwischen 2006 und 2018 regelmäßig sexuelle Übergriffe gegen mindestens sechs Jungen und Jugendliche verübt habe, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Die Opfer waren demnach zwischen 10 und 16 Jahren alt. Es geht um 23 bisher bekannt gewordene Fälle, die sich im Rahmen des Judotrainings abgespielt haben sollen.

Der Verdächtige war laut Staatsanwaltschaft seit 2007 Vorsitzender eines von ihm gegründeten Judovereins in Tegel und arbeitete auch als Trainer. Die Verhaftung des Mannes erfolgte bereits am Montag. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei gehen weiter. Mögliche weitere Opfer werden gebeten, sich beim Landeskriminalamt zu melden.

Am 11. November hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass ein 50-jähriger Jugendwart in einem Angelverein im Ortsteil Kladow im Westen Berlins in Untersuchungshaft sitzt. Der Mann soll in den vergangenen drei Jahren mindestens vier Jungen im Alter von acht bis elf Jahren sexuell missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft sprach von mehr als 136 bekannt gewordenen Fällen.

Der Verdächtige arbeitete ehrenamtlich in den vergangenen zwanzig Jahren in verschiedenen Sportvereinen. Es wurde zunächst nicht ausgeschlossen, dass er schon früher ähnliche Taten verübte. Bei der Durchsuchung des Wohnwagens des Mannes fanden Polizisten zahlreiche Gegenstände, die nach den Schilderungen der Kinder bei den Missbrauchshandlungen eingesetzt worden sein sollen.

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