Berlin:Diebstahl: Erster „Stolperstein“ in Neukölln neu verlegt

Berlin (dpa/bb) - Rund einen Monat nach dem Diebstahl von 16 "Stolpersteinen" in Berlin-Neukölln ist am Montag das erste Exemplar neu verlegt worden. Man habe mit dem schnellen Ersatz ein Zeichen gegen diejenigen setzen wollen, die das friedliche Zusammenleben im Bezirk und die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten stören wollen, sagte Neuköllns Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) bei der feierlichen Zeremonie. Der Initiator der Aktion, der Künstler Gunter Demnig, hatte die Steine neu gefertigt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa/bb) - Rund einen Monat nach dem Diebstahl von 16 „Stolpersteinen“ in Berlin-Neukölln ist am Montag das erste Exemplar neu verlegt worden. Man habe mit dem schnellen Ersatz ein Zeichen gegen diejenigen setzen wollen, die das friedliche Zusammenleben im Bezirk und die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten stören wollen, sagte Neuköllns Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) bei der feierlichen Zeremonie. Der Initiator der Aktion, der Künstler Gunter Demnig, hatte die Steine neu gefertigt.

In Berlin hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, weil ein politischer Hintergrund vermutet wird. Die an die Deportation von Juden erinnernden Steine waren kurz vor dem 9. November - dem 79. Jahrestag der Pogromnacht von 1938 - aus der Siedlung verschwunden. Bis Montag hatte die Polizei allerdings noch keinerlei Hinweise auf die oder den Täter.

Giffey lobte das außergewöhnliche zivilgesellschaftliche Engagement aller, die geholfen hatten, die gestohlenen Steine zu ersetzen. Das Exemplar in der Onkel-Bräsig-Straße erinnert an den Künstler und Widerstandskämpfer Stanislaw Kubicki, der 1942 in Warschau ermordet wurde. Zuvor hatte er in der Britzer Hufeisensiedlung gelebt. Sein Sohn nahm an der Zeremonie teil.

Nach Angaben des Bezirksamtes werden die neuen „Stolpersteine“ in ein Betonfundament eingelassen, um den Diebstahl künftig zu erschweren. Bis Mittwoch sollen alle 16 Steine ersetzt werden. Von den Anfang November gestohlenen Exemplaren fehlt weiter jede Spur.

Die kleinen glänzenden Metallsteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus. Sie sind an vielen Orten in den Bürgersteigbelag eingesetzt, direkt vor Häusern, in denen die Menschen gewohnt haben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: