Kriminalität:Ansa: Mutmaßlicher Berliner Attentäter in Mailand getötet

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Das vom Bundeskriminalamt (BKA) zur Verfügung gestellte undatierte Bild zeigt den Tatverdächtigen Anis Amri. (Foto: Polizei/BKA)

Mailand/Berlin (dpa) - Der nach dem Berliner Terroranschlag europaweit gesuchte Tunesier Anis Amri ist nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa tot. Er sei bei einem Schusswechsel mit der Polizei in Mailand getötet worden.

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Mailand/Berlin (dpa) - Der nach dem Berliner Terroranschlag europaweit gesuchte Tunesier Anis Amri ist nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa tot. Er sei bei einem Schusswechsel mit der Polizei in Mailand getötet worden.

Nach ersten Informationen ging Amri der Polizei bei einer normalen Kontrolle ins Netz. Dabei habe er eine Schusswaffe gezogen und auf die Polizisten geschossen. Diese hätten das Feuer erwidert und ihn getötet. Amri sei zu Fuß unterwegs gewesen und aufgefordert worden, seine Ausweispapiere zu zeigen.

„Die Abklärungen laufen, wir sind in Kontakt mit den italienischen Sicherheitsbehörden“, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft auf dpa-Anfrage. Das Innenministerium in Rom kündigte laut Ansa eine Pressekonferenz an.

Nach dem 24-jährigen Tunesier war seit Donnerstag auch mit Haftbefehl gefahndet worden. Es bestanden zuletzt kaum noch Zweifel, dass Amri für den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt mit mindestens zwölf Toten verantwortlich ist. Seine Fingerabdrücke wurden mehrfach an dem Lkw sichergestellt, der am Montagabend in die Budengasse nahe der Gedächtniskirche gerast war. Es gebe weitere Hinweise, „dass dieser Tatverdächtige mit hoher Wahrscheinlichkeit wirklich der Täter ist“, teilte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) am Donnerstag mit.

Auf Amris Spur waren die Ermittler gekommen, als sie im Lastwagen seine Duldungspapiere fanden. Das geschah aber erst am Dienstag, weil die Fahrerkabine zunächst versiegelt worden war. Amri, der 2015 über Freiburg nach Deutschland einreiste, war Medienberichten zufolge in Italien und Tunesien bereits zu langen Haftstrafen verurteilt worden. 

Am Morgen war die Berliner Polizei Spuren in einer Moschee nachgegangen. „Eine Festnahme hat es aber nicht gegeben“, hieß es. Am Vortag hatten neue Hinweise zu Amri darauf hingedeutet, dass er nach dem Anschlag von Berlin Unterschlupf in der Hauptstadt gesucht hat. Der rbb veröffentlichte am Donnerstagabend Überwachungsbilder, die den Terrorverdächtigen knapp acht Stunden nach der Tat mit mindestens zwölf Toten vor einem Berliner Moschee-Verein zeigen sollen.

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