Kommunen:Nach CSD in Halle: Männer verletzen Teilnehmer schwer

Lesezeit: 1 min

Ein Rettungswagen fährt über eine Autobahn. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Halle (dpa) - Bei einem tätlichen Angriff auf vier Teilnehmer des Christopher Street Days (CSD) in Halle ist ein Mensch schwer verletzt worden. Die Teilnehmer seien nach der Veranstaltung am Samstagabend zunächst beleidigt und dann von vier Männern mit Tritten und Schlägen attackiert worden, teilte die Polizei am Sonntag in Halle mit. Die schwer verletzte Person sei 41 Jahre alt und zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden. Die übrigen drei Personen seien bei dem Angriff im Zentrum von Halle leicht verletzt worden, hieß es.

Rettungskräfte behandelten die Leichtverletzten demnach noch vor Ort. Einsatzkräfte der Polizei hatten nach dem Angriff zwei der vier mutmaßlichen Angreifer stellen können, erklärte die Polizei. Sie seien 16 und 20 Jahre alt. Gegen sie seien Ermittlungen aufgenommen worden, hieß es.

Mit dem CSD hatten sich am Samstag Tausende Menschen für die Rechte von homosexuellen und queeren Menschen eingesetzt. Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Die Polizei sprach in der Spitze von rund 2800 Teilnehmern, die Veranstalter gingen von einer deutlich höheren Zahl - 4000 Teilnehmer - aus.

Schon während der nach Polizeiangaben weitgehend friedlichen Veranstaltung kam es am Rande immer wieder zu wechselseitigen Beleidigungen von Teilnehmern der Parade und Gegendemonstranten. Die verzeichneten Beleidigungen richteten sich demnach überwiegend gegen eine Veranstaltung der Gegendemonstranten. Angaben dazu, wie viele Gegendemonstranten insgesamt gekommen waren, machte die Polizei nicht.

Im August hatte es beim ersten Christopher Street Day (CSD) in Weißenfels im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt Störungen durch mutmaßlich Rechtsextreme gegeben. Dabei soll auch der Hitlergruß gezeigt worden sein. Der Staatsschutz ermittelt.

© dpa-infocom, dpa:230910-99-142823/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: