Kommunen - Brandenburg an der Havel:Jugendbeiräte wollen sich in Dachverband zusammenschließen

Kommunen - Brandenburg an der Havel: Eine Schale mit Süßigkeiten steht neben einem Mikrofon auf dem Tisch im Sitzungssaal des Rathauses. Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild
Eine Schale mit Süßigkeiten steht neben einem Mikrofon auf dem Tisch im Sitzungssaal des Rathauses. Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Brandenburg/Havel (dpa/bb) - Die Jugendbeiräte in Brandenburg wollen sich in einem landesweiten Dachverband zusammenschließen. Ziel sei es, Erfahrungen auszutauschen und so die Schlagkraft zu erhöhen, sagte die Kinder- und Jugendbeauftragte des Landes, Katrin Krumrey, der Deutschen Presse-Agentur. Zur Gründung des Verbands am Sonntag in Brandenburg Havel wollen etwa 50 Vertreter der inzwischen mehr als 40 Jugendgremien aus Gemeinden im ganzen Land anreisen.

Seit 2018 sei in der Kommunalverfassung festgeschrieben, dass die Kommunen Kindern und Jugendlichen in allen sie betreffenden Angelegenheiten Mitwirkungsrechte einräumen müssten, erklärte Krumrey. Dies reiche vom Straßen- und Wohnungsbau bis hin zum Bau von Schulen, Kitas oder Horten. Dafür bekämen die Kinder- und Jugendbeiräte vor den Sitzungen dieselben Unterlagen wie die Gemeindevertreter und könnten schriftliche Stellungnahmen abgeben. Betreut würden sie von einem Jugendkoordinator oder Sozialarbeiter.

Die Verankerung der Beteiligung junger Menschen in der Kommunalverfassung zeige Wirkung, sagte Jugendministerin Britta Ernst (SPD), die zur Gründung des Dachverbands anreist. "Jugendbeteiligung ist wichtig für unsere Demokratie", sagte die Ministerin. "Im kommenden Jahr hat Brandenburg den Vorsitz der Jugend- und Familienministerkonferenz und auch da wird das Thema Jugendbeteiligung eine wichtige Rolle spielen."

Jugendgremien gibt es inzwischen in Potsdam und Cottbus sowie in weiteren Städten und Gemeinden wie Neuruppin, Oranienburg, Lauchhammer, Wandlitz oder Nuthetal, sagte Krumrey. Auch beim Landkreis Potsdam-Mittelmark gebe es ein Jugendgremium. Je nach Kommune würden fünf bis zehn Kinder- und Jugendvertreter zugelassen. Bundesweit gebe es diese Jugendgremien noch in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Manche Kommunen ließen Vertreter bereits ab dem 6. Lebenjahr zu, andere erst Jugendliche ab 14 Jahren, sagte Krumrey. "Das Durchschnittsalter liegt bei 12 Jahren." Für die Arbeit in den Gremien ließen sich meist genügend junge Menschen begeistern, meinte sie. "Das kommt natürlich darauf an, ob die Gemeindevertreter ihre Anregungen auch berücksichtigen", meinte Krumrey. "Wenn sie nichts bewirken können, verlieren viele auch die Motivation."

Einen Erfolg hätten beispielsweise Jugendliche Mitte Oktober in Alt Zeschdorf erringen können, berichtete Krumrey. Dort hätten die Gemeindevertreter den Jugendclub wegen der hohen Energiekosten in den Wintermonaten schließen wollen. Doch die Jugendlichen seien mit Plakaten zu der Gemeindevertreterversammlung gekommen und hätten als Kompromiss erreicht, dass sie zumindest einige Räume weiter nutzen könnten.

© dpa-infocom, dpa:221120-99-588289/2

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