Umgestürzte Lärmschutzwand:Ermittlungen gegen 15 Beschuldigte

Ein Betonteil einer Lärmschutzwand liegt auf der A3. (Foto: Daniel Evers; WupperVideo/dpa)

Die Wand war im November 2020 auf der A3 bei Köln umgestürzt und hatte eine Autofahrerin erschlagen.

Im Fall der umgestürzten Lärmschutzwand auf der A3 bei Köln wird gegen 15 Beschuldigte ermittelt. Dabei handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Freitag um sieben Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßenbau NRW, zwei Prüfingenieure und sechs Mitarbeiter von Baufirmen. Die Wand war im November 2020 umgestürzt. Eine Autofahrerin war in ihrem Wagen von dem plötzlich herabstürzenden Teil der Schutzwand erschlagen worden.

Versäumnisse beim Landesbetrieb waren nach Erkenntnissen des Verkehrsministeriums von Nordrhein-Westfalen mindestens "mitursächlich" für den tödlichen Unfall, hieß es bereits kurz nach dem Vorfall. Eine fehlerhafte Verankerung der Betonplatte in der Schallschutz-Konstruktion war damals schnell als Ursache ausgemacht worden. Diese war offenbar schon im Juli 2008, vier Wochen vor dem Einbau der Platte, aufgefallen und die Baufirma gefragt worden, ob sie die sichere Statik dennoch nachweisen könne.

Ohne eine Antwort darauf wurden die Betonplatten dann eingebaut, eine Prüfung durch Dritte gab es nicht, die Firma meldete 2013 Insolvenz an. In den kommenden Jahren sei es zu weiteren Fehlern gekommen: So habe der Landesbetrieb bei den betroffenen Stützwänden die Hauptprüfungen nicht regelkonform durchgeführt, schrieb das Ministerium. Nun könnte der Fall auch strafrechtliche Konsequenzen haben.

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