Illustrator Christoph Niemann:"Je mehr ich übe, desto klarer wird, wie schlecht ich bin"

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Christoph Niemann, 50, der an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studiert hat, hat Dutzende Cover des "New Yorker" und des Magazins der "New York Times" gestaltet. Zeichnen sei mühsame Arbeit, sagt er, "den Aha-Moment habe ich nie". Beim Klavierspielen gehe es ihm ähnlich. (Foto: Axel Heimken/picture alliance / dpa)

Der berühmte Illustrator Christoph Niemann lernt im nicht mehr ganz jungen Alter, Klavier zu spielen. Seine Motivation zieht er trotz aller Mühen aus der Vorstellung, dass Klavierspielen im Grunde dasselbe ist wie Toastbrot mit Marmelade.

Interview von Reto Hunziker

"Fertig sein ist gewissermaßen das Gegenteil von dem, was ich erreichen will", hat Illustrator Christoph Niemann einmal gesagt. Dutzende Cover des New Yorker und des New York Times Magazine hat der Fünfzigjährige mit seinen Illustrationen gestaltet, mehrere Bücher publiziert. Es muss anstrengend sein, sich ständig neu zu erfinden, aber Niemann will es offenbar so, in der Corona-Zeit hat er sich auch mit Musik beschäftigt: Sein Lernen und Scheitern am Klavier verarbeitete er im Buch "Pianoforte". Nun schaut er gut gelaunt in seinem Studio in die Webcam, und man fragt sich: Diese Besessenheit, diese Demut - wie passt das zusammen?

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