Im Fall des schweren sexuellen Missbrauchs einer Siebenjährigen aus Kiel hat die Mutter des Tatverdächtigen Vorwürfe gegen die Behörden erhoben. "Ich habe überall um Hilfe gebeten", sagte die 50-Jährige den Kieler Nachrichten. Sie habe die Behörden ausdrücklich vor ihrem psychisch kranken Sohn gewarnt. Man habe sie aber mit ihren Ängsten allein gelassen. Ihr 30 Jahre alter Sohn habe selbst zwei Kinder. Er habe die Trennung von seiner Frau nicht verkraftet. Der 30-Jährige sitzt seit Dienstag wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs in Untersuchungshaft.
Der Kieler Oberstaatsanwalt Axel Bieler bestätigte, dass sich die Frau am 18. Januar hilfesuchend an die Polizei gewendet habe. Also noch vor dem Missbrauch an der Siebenjährigen. Sie habe zu einer möglichen Gefährdung jedoch keine Angaben gemacht. "Die Polizei hat richtig reagiert", sagte Bieler.
Die Stadt Kiel will nun aber die internen Abläufe prüfen. "Aus Verantwortung gegenüber dem Mädchen, das Opfer dieser schrecklichen Tat wurde, wird in Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsanwaltschaft gründlich geklärt, ob die in vielen Einzelfällen bewährten Verfahren in der Kooperation der unterschiedlichen Verantwortlichen noch verbessert werden können", sagte Stadtsprecherin Annette Wiese-Krukowska.