Katastrophen:Fußballturnier für Erdbebenopfe: Sammelstelle schließt

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Spielzeug-Stofftiere werden bei einem Fußballturnier für die Erdbebenopfer in die Halle geworfen. (Foto: Helmut Fricke/dpa)

Die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien hat in der türkischen Community im Rhein-Main-Gebiet eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Nun geht ein erster Abschnitt der Aktionen zu Ende.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mit einem ganztägigen Fußballturnier haben Freizeitfußballer aus dem Rhein-Main-Gebiet am Samstag Spenden für Erdbebenopfer in der Türkei gesammelt. Für das Turnier hatten sich 20 Vereine angemeldet, wie Organisator Bilal Can von der Kommunalen Ausländervertretung Frankfurt sagte. Vor Beginn des Turniers gab es ein Gebet und eine Schweigeminute für die Opfer der Katastrophe. Der türkische Generalkonsul Erdem Tuncer war als Gast erwartet worden, sei jedoch verhindert gewesen, sagte Can. Neben einem Gesamterlös von 6550 Euro wurden bei dem Fußballturnier auch Sachspenden für Menschen in der Erdbebenregion gesammelt.

Die Versteigerung signierter Trikots der Fußballer Emre Can von Borussia Dortmund, Besiktas-Spieler Cenk Tosun und Hakan Calhanoglu von Inter Mailand brachte nach Angaben des Organisators zusammen 730 Euro ein. Can und Tosun hatten symbolisch die Schirmherrschaft übernommen, waren aber nicht anwesend. Die beiden Fußballer haben familiäre Wurzeln in der schwer von dem Erdbeben betroffenen Stadt Gaziantep.

Vertreter der türkischen Gemeinde Hessen kündigten am Samstag an, dass der Sammelpunkt für Sachspenden in einer Industriehalle im Frankfurter Stadtteil Griesheim nach dem Wochenende wohl geschlossen werde. In den vergangenen Wochen seien etwa 25 Lastwagenladungen Material gesammelt worden, so Atila Karabörklü von der Türkischen Gemeinde. Mehr als 300 Freiwillige waren den Angabe zufolge in den vergangenen Wochen im Einsatz, um Hilfsgüter zu sortieren, zu verpacken und auf Paletten zu verladen.

Die Hilfsbereitschaft sei nach wie vor groß, „aber es ist nicht mehr so wie zu Anfang“, sagte Can. „Die Leute sind ein bisschen müde. Aber immer noch wird etwa nach dem Freitagsgebet gesammelt. Ich hoffe, das hört nicht auf.“

„In den ersten zwei, drei Wochen haben die Menschen permanent die Nachrichten verfolgt, aber nach ein paar Wochen kommt nun der Alltag“, sagte Muammar Gündogan, Imam der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Frankfurt. Die Betroffenheit sei groß gewesen. „Ich habe zum Beispiel ein Gemeindemitglied, das bei dem Erdbeben 30 Familienangehörige verloren hat. Wir versuchen, mit immer wieder neuen Aktionen die Spendenbereitschaft aufrecht zu erhalten.“

Gerade im Fastenmonat Ramadan, der in der kommenden Woche beginnt, solle an die Erdbebenopfer erinnert werden, sagte Gündogan. Es gebe auch Überlegungen in verschiedenen Moscheegemeinden, die Kosten für das Iftar, das Fastenbrechen, in einer Gemeinde in der Erdbebenregion zu übernehmen.

© dpa-infocom, dpa:230318-99-00597/6

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