Promis der Woche:Tinder, Turnschuhe und das Ende einer Ära

Lesezeit: 3 min

Michelle Obama plaudert über ihre Ehe, Kamala Harris hat ein Mode-Statement gesetzt und die Kardashians machen Schluss.

Promis der Woche

Demut auf dem stillen Örtchen

Wer klassische Musik vorträgt, ist daran gewöhnt, dass die Konzertbesucher mucksmäuschenstill in ihren Konzertsaalsitzen lehnen - lauschend, sinnierend, versunken in die Musik. Wessen Handy vibriert, wer mit seinem Sitznachbarn tuschelt oder sich auch nur räuspert, spürt schnell die finsteren Blicke der anderen Klassikenthusiasten. Ein Dirigent warf einst Hustenbonbons ins Publikum, ein berühmter Pianist verlässt nach Hustenattacken seiner Zuhörer schon mal die Bühne.

Kollege Igor Levit sieht das offenbar lockerer. Ihm ist inzwischen egal, was die Menschen tun, während sie seine Musik hören. In der Corona-Krise hat Levit täglich Konzerte aus seiner Wohnung gestreamt - und das Handy-Publikum ähnlich genossen wie das im Konzertsaal, sagte er der Berliner Zeitung. Andere Musiker hätten die Frage gestellt, ob ihre Online-Zuhörer während des Konzerts auf der Toilette säßen. Levit bemerkte, diesen Kollegen würde er sagen: "Was bildest du dir ein? Die Leute können auf der Toilette sitzen oder wo auch immer: Sie hören dir zu. Hab mal ein bisschen Demut." Immerhin: Hören muss er den Toilettenbesuch nicht. Und auch kein Husten.

Liebe lieber klassisch

Gibt gern Einblicke in ihre eigene Geschichte und Ehe: Michelle Obama, hier zusammen mit ihrem Mann Barack auf einem Ball 2009. (Foto: Saul Loeb/AFP)

Als die junge Michelle Robinson nach dem Abschluss ihres Harvard-Studiums Ende der achtziger Jahre ihren zukünftigen Mann Barack Obama traf, da verliebte man sich auf ganz klassischem Wege. Persönlich, von Angesicht zu Angesicht. Amors Pfeile trafen damals noch in Herzen. Erst 2012 musste der Gott der Liebe lernen, auf digitale Fotostapel leichtbekleideter, paarungswilliger Singles zu zielen. Acht Jahre ist es nun her, dass die Dating-App Tinder auf den Markt kam.

Ob die frühere First Lady der USA seitdem jemals eigene Erfahrungen damit gesammelt hat, ist nicht bekannt. In ihrem Podcast äußerte die 56-Jährige jetzt aber ein deutliches Misstrauen: "Man kann sich nicht in eine langjährige Beziehung hineintindern." Damit eine Beziehung lange funktioniere, sei es wichtig, die Person, die man date, in vielen verschiedenen Situationen zu sehen. Immer rund lief es dennoch auch bei den Obamas nicht: "Es gab Zeiten, da wollte ich Barack aus dem Fenster schubsen."

Fünfte Ehe, letzter Akt

Hollywood-Produzent Jon Peters und die Schauspielerin Pamela Anderson waren kurz verheiratet. Oder doch nicht? (Foto: -/dpa)

Nicht ganz so klassisch ist das Liebesleben von Pamela Anderson, 53, US-amerikanisch-kanadische Schauspielerin. Zuletzt war sie mit Filmproduzent Jon Peters, 75, verheiratet. Die Ehe, für Anderson war es die fünfte, hielt allerdings nur zwölf Tage. Die Trennung erfolgte per SMS. Seither gibt es allerlei öffentliche Erklärungen der beiden zur Liebe in ihrem speziellen Fall und auch im Allgemeineren.

Am Samstag veröffentlichte nun Anderson ein Statement auf Twitter, in dem sie andeutet, die Ehe habe es womöglich gar nie gegeben. Zumindest nicht offiziell beurkundet. Sie sei mit dem Filmproduzenten "niemals gesetzlich verheiratet" gewesen. "Kein böses Blut - keine Ehe, keine Scheidung ... nur ein bizarres theatralisches Mittagessen", heißt es nun. Peters sei "ein lebenslanger Familienfreund". Aktuellsten Meldungen zufolge datet Anderson jetzt ihren Bodyguard Dan Hayhurst.

Es ist aus

Seit 2007 wurden die Geschichten des Kardashian-Jenner-Clans ausgestrahlt. (Foto: Angela Weiss/AFP)

Diesmal wirklich. Die Rede ist natürlich von den Kardashians. In diesem Fall geht es aber nicht um eine Ehe, auch wenn die Show sich ein wenig so anfühlte. In der erfolgreichen Reality-Sendung Keeping Up with the Kardashians um den Kardashian-Jenner-Clan gewährte die Großfamilie seit 2007 Einblick in ihr Leben. Familienmitglieder jammerten öffentlich über Liebesprobleme, gaben Schwangerschaften bekannt oder prahlten mit ihren Erfolgen.

Die letzte Staffel soll Anfang 2021 ausgestrahlt werden, wie Kim Kardashian jetzt auf Instagram bekannt gab. "Schweren Herzens haben wir als Familie die schwierige Entscheidung getroffen, uns von Keeping Up with the Kardashians zu verabschieden", teilte die vierfache Mutter und Ehefrau von Rapper Kanye West mit. Sie seien ihren Fans für die langjährige Treue während 20 Staffeln sehr dankbar, betonte die 39-Jährige. "Ihr habt uns alle diese Jahre zugeschaut, habt die guten und die schlechten Zeiten gesehen, das Glück, die Tränen, und die vielen Beziehungen und Kinder."

Präsidialer Turnschuh

Zeigt her ihre Füße: Kamala Harris beim Wahlkampftermin in Chucks. (Foto: ALEX WROBLEWSKI/REUTERS)

US-Demokratin Kamala Harris hat ein Turnschuh-Statement gesetzt. Bei einem Termin in Milwaukee, wo sie Arbeiter und Anhänger traf, zeigte sie sich in marineblauen Chucks. Ganz Twitter war verzückt. Der "Chuck Taylor All Star" von Converse, so der volle Name des Schuhs, schon 1917 erfunden und ursprünglich ein Basketballschuh, verbreitete sich in den 1990er Jahren, befördert durch die Grunge-Bewegung, auch bis in die deutsche Provinz.

Heute sind die Chucks nicht mehr Teil einer Jugendbewegung, sondern Mainstream. Moderatorinnen tragen sie genauso wie Verlagsgeschäftsführer und eben Politikerinnen. Bei Kamala Harris korrespondierten die Chucks, die sie nach Aussage ihres Bruders seit Jahren auf Terminen trägt, perfekt mit Blazer und Jeans in der gleichen Farbe. Und wenn Joe Biden im November gewinnt, dann ist Harris vielleicht nicht nur die erste Vizepräsidentin in der Geschichte der USA, sondern auch die erste Vizepräsidentin in Turnschuhen.

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